Richtlinie
Bekanntmachung der Förderrichtlinie für die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Zuschuss und Kredit
Vom 25. Januar 2024
1 Präambel
Die Bundesregierung hat sich im Rahmen des Pariser Klimaabkommens und durch EU-Vorgaben verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) zu senken. Entsprechend sollen die THG-Emissionen nach dem Bundes-Klimaschutzgesetz bis zum Jahr 2030 um mindestens 65 Prozent und bis zum Jahr 2040 um mindestens 88 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 verringert werden. Bis zum Jahr 2045 soll Klimaneutralität erreicht werden. Zudem soll der Endenergieverbrauch gemäß Energieeffizienzgesetz bis zum Jahr 2030 um 26,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2008 reduziert werden.
Mit den bisher umgesetzten Maßnahmen konnten deutliche Fortschritte beim Klimaschutz und der Energieeffizienz erzielt werden und so die THG-Emissionen zwischen den Jahren 1990 und 2022 um rund 40 Prozent gesenkt werden. Auch im Industriesektor und in der Energiewirtschaft konnten mit einer Reduktion von rund 41 und 46 Prozent erhebliche THG-Einsparungen realisiert werden.
Die „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Zuschuss und Kredit“ (kurz: EEW) ist seit 2019 ein zentrales Förderprogramm, um die THG-Emissionen und den Energiebedarf von Industrie und Gewerbe zu reduzieren. Um weiterhin Investitionen zur THG-Minderung, zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz sowie zur Nutzung von erneuerbaren Energien und Elektrizität für Prozesswärme anzureizen, soll die EEW bis Ende des Jahres 2028 verlängert werden. Die Förderung dieser Investitionen soll kosteneffizient und effektiv ausgestaltet werden.
Das Investitionsprogramm verfolgt einen technologieoffenen und branchenübergreifenden Ansatz. Zudem erfolgt die Förderung wahlweise als direkter Zuschuss (BAFA) oder als Tilgungszuschuss in Verbindung mit einem zinsverbilligten Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) berücksichtigt mit diesen Förderoptionen die unterschiedlichen Finanzierungsbedürfnisse von Unternehmen.
Bei der Bewertung der Förderfähigkeit von Maßnahmen, insbesondere beim Einsatz von Biomasseanlagen, werden die Verpflichtungen Deutschlands hinsichtlich Schutz und Verbesserung der Luftqualität sowie die Erreichung der NEC-Reduktionsziele bestimmter Luftschadstoffe berücksichtigt.
2 Rechtsgrundlagen
Der Bund gewährt Förderungen auf Grundlage dieser Förderrichtlinie und nach Maßgabe insbesondere folgender Regelungen in der jeweils gültigen Fassung:
- §§ 23 und 44 der Bundeshaushaltsordnung (BHO) sowie die zu diesen Regelungen erlassenen Allgemeinen Verwaltungsvorschriften;
- Allgemeine Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung (ANBest-P);
- Gebäudeenergiegesetz;
- Klima- und Transformationsfondsgesetz;
- Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung Nr. 651/2014 vom 17. Juni 2014 (ABl. L 187 vom 26.6.2014, S. 1), zuletzt geändert durch Verordnung (EU) 2023/1315 der Kommission vom 23. Juni 2023 (ABl. L 167 vom 30.6.2023, S. 31) (AGVO);
- Verordnung (EU) 2023/2831 der Kommission vom 13. Dezember 2023 über die Anwendung der Artikel 107 und 108 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union auf De-minimis-Beihilfen (ABl. L, 2023/2831, 15.12.2023) (De-minimis-Verordnung);
- Verordnung (EU) Nr. 517/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über fluorierte Treibhausgase und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 842/2006.
3 Begriffsbestimmungen
Im Sinne dieser Förderrichtlinie sind
- „Bestandsanlage“: technische Anlage, die zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits vom antragstellenden Unternehmen auf dem eigenen Betriebsgelände eingesetzt wird und voll funktionstüchtig ist;
- „Contractoren“: natürliche oder juristische Personen, die in Einrichtungen oder Räumlichkeiten eines Auftraggebers Dienstleistungen zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz erbringen, Investitionen tätigen oder Energie- beziehungsweise Ressourceneffizienzmaßnahmen durchführen und dabei auf eigene Rechnung das finanzielle Risiko tragen, wobei sich das Entgelt für die erbrachten Dienstleistungen ganz oder teilweise nach der Erzielung von Energie- beziehungsweise Ressourceneffizienzverbesserungen und der Erfüllung anderer vereinbarter Leistungskriterien richtet;
- „Einsparkonzept“: die Darstellung des geplanten Vorhabens. Dies umfasst sowohl die fachliche qualitative und quantitative Beschreibung der Ausgangssituation und der geplanten Maßnahmen als auch die Berechnung des Energie- und Ressourcenbedarfs vor und nach Umsetzung der Maßnahme sowie der erwarteten Endenergie-, Ressourcen- und THG-Einsparungen;
- „Energiemanagementsoftware“: eine elektronische Datenverarbeitungstechnologie, die auf Grundlage der geltenden DIN EN ISO 50001 messtechnische Daten konsolidiert und automatisch analysiert;
- „Energiemanagementsystem (EnMS)“: ein System, das den Anforderungen der DIN EN ISO 50001 entspricht;
- „Hocheffizient“: (Querschnitts-)Technologien sind hocheffizient, wenn deren Energieeffizienz die in der Anlage „Modul 1 – Querschnittstechnologien“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie angegebenen Mindestanforderungen an die Energieeffizienz erfüllen beziehungsweise übertreffen;
- „Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke (IEEKN)“: ist eine von der Bundesregierung und Wirtschaftsverbänden getragene Initiative, in deren Rahmen sich Unternehmen für einen überjährigen Zeitraum zum systematischen, regelmäßigen und proaktiven Erfahrungsaustausch zu Netzwerken zusammenschließen und mit fachlicher Unterstützung von Moderierenden und Beratenden gemeinsam Einsparziele definieren, Potenziale analysieren, Energieeffizienz- und Klimaschutz-Maßnahmen beschließen, umsetzen und auswerten;
- „Investitionskosten“: die Kosten für eine Investition in materielle und immaterielle Vermögenswerte ohne Mehrwertsteuer (sofern der Antragsteller nicht vorsteuerabzugsberechtigt ist: inklusive Mehrwertsteuer), die in unmittelbarem Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Dekarbonisierung (Artikel 36 AGVO), Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz (Artikel 38 AGVO), Maßnahmen zur Prozesswärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien (Artikel 41 AGVO), Maßnahmen zur Abwärmenutzung in Fernwärmenetzen (Artikel 46 AGVO) oder Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz (Artikel 47 AGVO) stehen;
- „Investitionsmehrkosten“: die Kosten, die zur Dekarbonisierung (Artikel 36 Absatz 4 AGVO), für die Steigerung der Energieeffizienz (Artikel 38 Absatz 3 AGVO) oder für die Steigerung der Ressourceneffizienz (Artikel 47 Absatz 7 AGVO) erforderlich sind;
- „Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“: alle Unternehmen, die die Voraussetzungen des Anhangs 1 zur AGVO erfüllen;
- „Nebenkosten“: Kosten für Planung und Installation. Enthalten sind insbesondere die Kosten für Aufstellung, Montage und den Anschluss an vorhandene Systeme zur Herstellung der Betriebsbereitschaft des Investitionsgegenstandes. Die Kosten müssen in unmittelbarem Zusammenhang mit Maßnahmen zur Steigerung der Energie- und/oder der Ressourceneffizienz beziehungsweise der Prozesswärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien oder mit Maßnahmen zur Elektrifizierung stehen. Nebenkosten, die auf Eigenleistungen zurückzuführen sind, können nicht gefördert werden;
- „Ressourcen“: diejenigen Roh- und Ausgangsstoffe (einschließlich zugekaufter Vorprodukte), die im betrachteten Produktionsprozess unmittelbar verbraucht beziehungsweise zum gewünschten Produkt transformiert werden und daher für die Produktion laufend neu beschafft und eingesetzt werden müssen. Auch Hilfs- und Betriebsstoffe werden als Ressourcen gewertet. Die Produktionsanlage selbst stellt keine Ressource dar;
- „Transformationsplan“: die Darstellung der längerfristigen Dekarbonisierungsstrategie eines Unternehmens beziehungsweise eines oder mehrerer Standorte(s) eines Unternehmens. Dies umfasst sowohl die qualitative und quantitative Beschreibung der Ausgangssituation (Zustand im Basisjahr) in Bezug auf ein THG-Minderungsziel als auch mögliche Maßnahmen, mit denen das definierte THG-Ziel erreicht werden soll. Die Einzelheiten zur Erstellung eines Transformationsplans sind in der Anlage „Modul 5 – Transformationsplan“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie geregelt;
- „Umweltmanagementsystem“: ein registriertes EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) auf der Grundlage von Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 (EMAS);
- „Unternehmen“: eine wirtschaftliche Tätigkeit ausübende, eigenständige Einheit, unabhängig von ihrer Rechtsform, der Art ihrer Finanzierung und einer Gewinnerzielungsabsicht;
- „Vorhaben“: ein Vorhaben umfasst alle Maßnahmen, die in einem Förderantrag enthalten sind. Weiteres hierzu ist im Merkblatt zu dieser Förderrichtlinie geregelt.
4 Förderziel
Ziel dieser Förderrichtlinie ist es, die Energie- und Ressourceneffizienz im Hinblick auf das Ziel der Treibhausgasneutralität 2045 durch Investitionen der Wirtschaft zu steigern, den Anteil erneuerbarer Energie an der Prozesswärmebereitstellung auszubauen und die deutsche Wirtschaft bei der Umsetzung ihrer Dekarbonisierungsstrategie zu unterstützen. Durch die Förderung sollen Investitionen insbesondere in die Anlagen- und Prozessmodernisierung auf möglichst hohem Energieeffizienzniveau angestoßen, die effiziente Nutzung von Ressourcen begünstigt und die Marktdurchdringung mit hocheffizienten Technologien beschleunigt werden, damit es zu einem Rückgang des Energie- und Ressourcenbedarfs und des daraus resultierenden THG-Ausstoßes kommt.
Den besonderen Belangen von kleinen und mittleren Unternehmen wird dabei Rechnung getragen.
Mit der Förderrichtlinie sollen im Zeitraum 2022 bis Ende 2028 Maßnahmen angestoßen werden, durch die pro Jahr Einsparungen in Höhe von 12 Millionen Tonnen CO2-Äquialenten und 30 Terawattstunden (TWh) Endenergieverbrauch erzielt werden. Damit leistet das Förderprogramm sowohl einen konkreten Beitrag zur Erreichung der Klima- und Energieziele als auch zur geplanten Verringerung des Primärenergieverbrauchs und der Umsetzung des Artikels 8 der Energieeffizienzrichtlinie.
5 Gegenstand der Förderung
Gefördert werden:
- Querschnittstechnologien nach Nummer 5.1;
- Maßnahmen zur Prozesswärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien nach Nummer 5.2;
- Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Sensorik und Energiemanagementsoftware nach Nummer 5.3;
- Maßnahmen zur Optimierung des Energie- und Ressourcenbedarfs von Anlagen und Prozessen nach Nummer 5.4;
- Transformationsplan nach Nummer 5.5;
- Elektrifizierung von kleinen Unternehmen nach Nummer 5.6.
Nicht gefördert werden im Rahmen dieser Förderrichtlinie:
- Unternehmen, die unter einen beihilferechtlichen Förderausschluss fallen;
- Maßnahmen, deren Durchführung auf einer gesetzlichen Verpflichtung oder behördlichen Anordnung beruht;
- Kosten für Anträge, Genehmigungen und Zertifikate. Davon ausgenommen sind Zertifizierungen der THG-Bilanzierung nach Nummer 5.5;
- bereits begonnene Maßnahmen;
- bauliche Maßnahmen. Hiervon ausgenommen sind bauliche Maßnahmen, die als Nebenkosten für förderfähige Maßnahmen anerkannt werden;
- Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der Zeugung/Aufzucht/Haltung von Tieren oder im Zusammenhang mit der Zucht/dem Anbau/der Ernte von Nutz-/Zierpflanzen stehen. Hiervon ausgenommen sind Maßnahmen, die gemäß Nummer 5.2 gefördert werden können;
- Erwerb gebrauchter Anlagen sowie neuer Anlagen mit gebrauchten Anlagenteilen;
- Forschungs- und Entwicklungsvorhaben;
- Anlagen und Komponenten, die nicht eindeutig und überwiegend einem (oder mehreren) Prozess(en) zugeordnet werden können oder in den Anwendungsbereich des Gebäudeenergiegesetzes fallen;
- Eigenleistungen des antragstellenden Unternehmens sowie Anlagentechnik und Produkte, die vom antragstellenden Unternehmen selbst hergestellt werden. Als Eigenleistungen gelten auch
- Leistungen zwischen Partnerunternehmen und verbundenen Unternehmen im Sinne der Verordnung (EU) Nr. 651/2014 Anhang 1 Artikel 3 Absatz 2 und 3 sowie
- Leistungen, die von einem vom antragstellenden Unternehmen nicht ausreichend unabhängigen Unternehmen erbracht werden. Die Unabhängigkeit ist insbesondere dann nicht ausreichend, wenn die Geschäftsführungen der beteiligten Unternehmen teilweise oder vollständig durch die gleichen Personen wahrgenommen werden.
Hinweis: In Form von Eigenleistungen erbrachte Einbau- und Montagearbeiten können zwar nicht gefördert werden, haben auf die Förderung des Erwerbs der einzubauenden technischen Anlagen beziehungsweise der einzubauenden Anlagentechnik aber keine negativen Auswirkungen, sofern der Einbau den Vorgaben/Vorschriften entsprechend erfolgt;
- Personal- und Betriebskosten, Herstellungskosten, Steuern, Umlagen und Abgaben des antragstellenden Unternehmens;
- Anlagen zur Nutzung außerhalb des eigenen Betriebsgeländes, wobei Fahrzeuge im Sinne des Förderprogramms ebenfalls als Anlagen gelten;
- Energie- und Ressourceneinsparungen, die durch Reduktion der Produktion und/oder durch die Verlagerung von Produktionsprozessen erzielt werden;
- Maßnahmen, die zu einem Wechsel von einem erneuerbaren auf einen fossilen Energieträger führen;
- Maßnahmen, die keine unmittelbaren Energie- oder Ressourceneinsparungen in Prozessen bewirken. Hiervon ausgenommen sind:
- Maßnahmen, die ausschließlich den Wechsel von einem fossilen auf einen erneuerbaren Energieträger oder auf elektrischen Strom betreffen;
- Maßnahmen zur außerbetrieblichen Abwärmenutzung;
- Maßnahmen, die im Unternehmen, in dem sie eingesetzt werden, keine THG-Einsparungen bewirken. Ausgenommen hiervon sind Maßnahmen zur außerbetrieblichen Abwärmenutzung sowie Maßnahmen, die gemäß Nummer 5.2 gefördert werden können;
- die Beschaffung von beziehungsweise Maßnahmen an Anlagen, die dauerhaft ausschließlich mit fossilen Brennstoffen betrieben werden können;
- Beschaffung von Anlagen, die mit Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl) oder mit aus Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl) gewonnenen Energieträgern, zu betreiben sind;
- Maßnahmen an Anlagen, die mit Kohle oder mit aus Kohle gewonnenen Energieträgern betrieben werden, außer der vollständigen Umrüstung auf erneuerbare Energieträger;
- Maßnahmen an Anlagen, die nach dem Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung gefördert werden;
- Anlagen und Maßnahmen an Anlagen, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert werden. Hiervon ausgenommen sind Maßnahmen, die gemäß Nummer 5.2 gefördert werden können;
- neue Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Hiervon ausgenommen sind Maßnahmen, die gemäß Nummer 5.2 gefördert werden können;
- Maßnahmen an Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen;
- Wärmenetze, die nach § 18 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes gefördert werden können;
- Anlagen sowie Maßnahmen an Anlagen zur Erzeugung oder Verteilung von thermischer oder elektrischer Energie zum Zwecke der Einspeisung oder Verteilung in Netze, die sich über die Grundstücksgrenze des Standortes, in dem die Einspeisung erfolgen soll, ausdehnen. Ausgenommen hiervon sind Maßnahmen, die gemäß Nummer 5.2 gefördert werden können sowie Maßnahmen zur Abwärmenutzung;
- Treuhandkonstruktionen: sogenannte In-sich-Geschäfte, wie zum Beispiel der Erwerb aus dem Eigentum des Ehegatten beziehungsweise Lebenspartners, Vermögensübertragungen/-verschiebungen zwischen Unternehmen einer Unternehmensgruppe oder im Rahmen von Betriebsaufspaltungen oder zwischen Kapitalgesellschaften und deren Gesellschaftern;
- technische Anlagen, die Kältemittel mit einem Global Warming Potential (GWP) von mehr als 150 verwenden. Dieser Ausschluss gilt ebenfalls für Maßnahmen an Kältemittelkreisläufen von Kälteanlagen, die die Anforderungen des Förderprogramms hinsichtlich des GWP nicht erfüllen.
Hiervon ausgenommen sind Wärmepumpen, welche die in der Anlage „Modul 2 – Prozesswärme aus erneuerbaren Energien“ zum Merkblatt aufgeführten Kriterien für Wärmepumpen erfüllen;
- Wärmepumpen, in denen nicht ausschließlich natürliche Kältemittel eingesetzt werden (Hinweis: Diese Einschränkung gilt erst für Förderanträge, die ab dem 1. Januar 2027 gestellt werden.);
- Maßnahmen, die über Mietkauf, Leasing, Sale- und Leaseback, Sale- und Mietkauf-Back oder ähnliche Instrumente finanziert werden.
Vor der Planung und Durchführung von Energie- und Ressourceneffizienzmaßnahmen wird empfohlen, eine Energie- und Ressourceneffizienzberatung durchzuführen. Die Prüfung der Machbarkeit eines Vorhabens und die Erstellung des nach Nummer 5.4.2 geforderten Einsparkonzepts können über das vom BMWK finanzierte und vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) administrierte Förderprogramm „Bundesförderung der Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme“ gefördert werden.
Energieberater sind in der Energieeffizienz-Expertenliste für Förderprogramme des Bundes unter www.energie-effizienz-experten.de in der Kategorie „Energieberatung für Nichtwohngebäude – Anlagen und Systeme – Energieberatung DIN 16247 (Energieaudit)“ gelistet oder in einer anderen zukünftigen Kategorie, die auf Industrie und Gewerbe ausgerichtet ist und die laut Merkblatt zu dieser Förderrichtlinie für dieses Förderprogramm zulässig ist.
Wird das Einsparkonzept für ein beantragtes Vorhaben im Rahmen des genannten Energieberatungsprogramms erstellt und gefördert, so können die Kosten für die Konzepterstellung nicht nach Nummer 5.4 dieser Förderrichtlinie bezuschusst werden.
5.1 Querschnittstechnologien
Gefördert werden investive Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz von industriellen und gewerblichen Anlagen und Prozessen durch den Einsatz von hocheffizienten und am Markt verfügbaren Technologien.
Förderfähig sind Investitionen in hocheffiziente Anlagen beziehungsweise Aggregate für die industrielle und gewerbliche Anwendung auf dem Betriebsgelände für die in der Anlage „Modul 1 – Querschnittstechnologien“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie aufgeführten Technologien.
Der Erwerb von hocheffizienten Anlagen beziehungsweise Aggregaten kann nur dann nach Nummer 5.1 gefördert werden, wenn die Anlagen als Ersatz für Bestandsanlagen eingesetzt werden. Diese Einschränkung gilt nicht für
- Wärmeübertrager, die zur Erschließung von Abwärme eingesetzt werden;
- die thermische Isolierung/Wärmedämmung von Bestandsanlagen.
Das Netto-Investitionsvolumen für Maßnahmen, einschließlich Nebenkosten, muss mindestens 2.000 Euro betragen.
Antragsberechtigt sind ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen.
Nähere Bestimmungen und die verbindlichen technischen Anforderungen an die förderfähigen Technologien sind in der Anlage „Modul 1 – Querschnittstechnologien“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie geregelt.
Die Liste der förderfähigen Querschnittstechnologien wird regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst.
5.2 Prozesswärme aus erneuerbaren Energien
Gefördert werden die Beschaffung und Errichtung folgender Wärmeerzeuger zur Prozesswärmebereitstellung:
- Solarkollektoranlagen;
- Wärmepumpen, die die nutzbar zu machende Wärme erneuerbaren aerothermischen, geothermischen, hydrothermischen oder solaren Energiequellen entziehen;
- Anlagen zur Erschließung und Nutzbarmachung von Geothermie (inklusive Machbarkeitsstudien);
- Anlagen zur Verfeuerung von fester Biomasse;
- Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur Erzeugung/Bereitstellung von thermischer und elektrischer Energie, wenn die Energie, die in Wärme und elektrische Energie umgewandelt wird, ausschließlich und direkt aus einer der folgenden Quellen stammt:
- Sonnenstrahlung
- Geothermie
- Biomasse
Auf eine Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz muss im Fall einer Förderung nach dieser Förderrichtlinie verzichtet werden.
Maßnahmen sind nur dann förderfähig, sofern diese die technischen Mindestanforderungen gemäß der Anlage „Modul 2 – Prozesswärme aus erneuerbaren Energien“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie erfüllen.
Anlagen mit einer Nennwärmeleistung ab 5 Megawatt, in denen Biomasse eingesetzt wird, sind nur förderfähig, sofern der Antragsteller in geeigneter Form nachweisen kann, dass eine Direktelektrifizierung technisch nicht möglich und eine Nutzung von Wasserstoff technisch nicht möglich oder nicht wirtschaftlich ist. Eine Wirtschaftlichkeit ist nicht gegeben, wenn die Summe aus Investitions- und Energiekosten für die Nutzung von Wasserstoff die Summe aus Investitions- und Energiekosten für die Nutzung der Biomasseanlage um mindestens 50 Prozent übersteigen. Diese Nachweispflicht für Anlagen mit einer Nennwärmeleistung ab 5 Megawatt entfällt, sofern ausschließlich innerbetrieblich und vor Ort anfallende biogene pflanzliche Abfall- und Reststoffe genutzt werden.
5.3 Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Sensorik und Energiemanagementsoftware
Förderfähig sind:
- der Erwerb und die Installation von Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und Sensorik zum Monitoring und der effizienten Regelung von Energie- und Materialströmen;
- der Erwerb und die Installation von Energiemanagementsoftware sowie die Schulung des Personals durch Dritte im Umgang mit der Software.
Näheres regelt die Anlage „Modul 3 – MSR, Sensorik und Energiemanagementsoftware“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie.
5.4 Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen
Gefördert werden investive Maßnahmen zur energetischen und ressourcenorientierten Optimierung von industriellen und gewerblichen Anlagen und Prozessen, die zur Erhöhung der Energie- oder Ressourceneffizienz beziehungsweise zur Senkung und Vermeidung des Bedarfs an Ressourcen und an fossiler Energie in Unternehmen beitragen. Die investiven Maßnahmen müssen kompatibel mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität 2045 sein und dürfen keine Lock-in-Effekte in Bezug auf fossile Technologien bedeuten.
5.4.1 Basisförderung
Förderfähig sind Investitionen in technische Anlagen, die in der Anlage „Modul 4 – Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie aufgelistet sind. Investitionen in technische Anlagen können nur nach Nummer 5.4.1 gefördert werden, wenn die technischen Anlagen als Ersatz für Bestandsanlagen eingesetzt werden.
Das Netto-Investitionsvolumen für Maßnahmen, einschließlich Nebenkosten, muss mindestens 10.000 Euro betragen.
Die Endenergieeinsparung jeder Maßnahme muss mindestens 15 Prozent gegenüber der Ausgangsituation entsprechen. Das Energieeinsparpotenzial ist durch einen Energieberater zu bestätigen. Der Energieberater muss auf der Energieeffizienz-Expertenliste unter www.energie-effizienz-experten.de in der Kategorie „Energieberatung für Nichtwohngebäude – Anlagen und Systeme – Energieberatung DIN 16247 (Energieaudit)“ gelistet sein oder in einer anderen zukünftigen Kategorie, die auf Industrie und Gewerbe ausgerichtet ist und die laut Merkblatt zu dieser Förderrichtlinie für dieses Förderprogramm zulässig ist. Der Energieberater kann die Umsetzung der Maßnahme begleiten, darf diese aber nicht technisch umsetzen.
Die Kosten für die Berechnung und Bestätigung des Energieeinsparpotenzials einschließlich der Begleitung des Förderverfahrens der geförderten Investitionsmaßnahme durch externe Energieberater sind förderfähig. Die Kosten für die Berechnung und Bestätigung des Energieeinsparpotenzials durch externe Energieberater können maximal in Höhe von 2 Prozent des Netto-Investitionsvolumens des beantragten Vorhabens und maximal mit 5.000 Euro gefördert werden.
Antragsberechtigt sind ausschließlich kleine und mittlere Unternehmen.
Nähere Bestimmungen und technische Anforderungen an die Anlagentechnik sind in der Anlage „Modul 4 – Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie geregelt.
5.4.2 Premiumförderung
Gefördert werden investive Maßnahmen zur Verringerung des THG-Ausstoßes von industriellen und gewerblichen Anlagen und Prozessen.
5.4.2.1 Förderfähigkeit
Förderfähig sind insbesondere Maßnahmen(,)
- die durch Prozess- und Verfahrensumstellungen zu Energie- und Ressourceneinsparungen führen. Hierzu gehören insbesondere die energetische und ressourcenbezogene Optimierung von Produktionsprozessen beispielsweise durch Einsatz energieeffizienter Anlagen und Maschinen oder durch Austausch einzelner Komponenten sowie durch energie- und ressourcenorientierte Optimierung der Prozessführung oder des Verfahrens;
- zur Nutzung von Prozessabwärme, beispielsweise:
- Erschließung und Bereitstellung von Abwärme inklusive aller hierfür erforderlichen Maßnahmen an der Anlagentechnik einschließlich der erforderlichen Verbindungsleitungen;
- Einspeisung von Abwärme in Wärmenetze einschließlich der erforderlichen Verbindungsleitungen;
- Verstromung von Abwärme, zum Beispiel Organic-Rankine-Cycle-Technologie;
- zur Steigerung der Energie- und/oder Ressourceneffizienz von Anlagen zur Wärmeversorgung, Kühlung und Belüftung, sofern diese Anlagen eindeutig und überwiegend für Prozesse zur Herstellung, Weiterverarbeitung oder Veredelung von Produkten eingesetzt werden;
- zur energie- und/oder ressourceneffizienten Bereitstellung von Prozesswärme oder -kälte, beispielsweise der Einsatz energieeffizienter Wärme- und Kälteerzeuger, Optimierung der Wärme- oder Kältespeicherung;
- zur Vermeidung von Energie- und/oder Ressourcenverlusten im Produktionsprozess, beispielsweise:
- thermische Isolierung/Dämmung von Anlagen und Verteilleitungen;
- hydraulische Optimierung sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Produktionsabfällen;
- die dazu führen, dass statt eines fossilen Energieträgers ein erneuerbarer Energieträger eingesetzt wird;
- zur Elektrifizierung von Prozessen.
Technischen Anlagen und deren Komponenten, die unter die Basisförderung nach Nummer 5.4.1 fallen, können nicht über die Premiumförderung nach Nummer 5.4.2 gefördert werden.
Das Netto-Investitionsvolumen für Maßnahmen, einschließlich Nebenkosten, muss mindestens 10.000 Euro betragen.
Das jährliche THG-Einsparpotenzial des Vorhabens muss mindestens 30 Prozent im Vergleich zur Ausgangssituation oder zu einem Referenzzustand betragen. Alternativ muss das THG-Einsparpotenzial des Vorhabens mindestens 1.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr bei großen Unternehmen, mindestens 300 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr bei mittleren Unternehmen und mindestens 100 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr bei kleinen Unternehmen im Vergleich zur Ausgangssituation oder zu einem Referenzzustand entsprechen.
Die Amortisationszeit eines Vorhabens muss ohne Inanspruchnahme einer Förderung insgesamt mehr als drei Jahre betragen.
Die Amortisationszeit entspricht dem Quotienten aus den förderfähigen Investitionskosten und den jährlichen Einsparungen der Energie- und Ressourcenkosten, die auf die Maßnahme(n) zurückzuführen sind, für die eine Förderung beantragt wird. Für die Einsparungen der Energiekosten wird das Produkt aus Endenergieeinsparung pro Energieträger (in Megawattstunden pro Jahr) und Energiepreis (in Euro pro Megawattstunde) gebildet. Für die Einsparungen der Ressourcenkosten wird das Produkt aus Ressourceneinsparung pro Ressource (in Maßeinheit pro Jahr) und Ressourcenpreis (in Euro pro Maßeinheit) gebildet.
Die jeweilig anrechenbaren Ressourcen und Brennstoffe sind durch das Informationsblatt „CO2-Faktoren“ zu dieser Förderrichtlinie festgelegt. Die CO2-Faktoren werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst.
Sofern eine Maßnahme dazu führt, dass zusätzliche Einnahmen erzielt werden, sind diese bei der Amortisationszeitberechnung zu berücksichtigen.
Einsparkonzept:
Voraussetzung für eine Förderung ist die Erstellung eines Einsparkonzepts, welches das beantragte Vorhaben sowie die Berechnung der mit dem Vorhaben einhergehenden jährlichen Einsparungen an THG vollständig und nachvollziehbar abbildet.
Die Erstellung des Einsparkonzeptes erfolgt über das vom BMWK bereitgestellte Online-Portal unter www.bmwk.de/einsparkonzept. Notwendige Unterlagen wie Angebote, Berechnungen oder Ähnliches, können in das Einsparkonzept eingebunden werden. Das erstellte Einsparkonzept und alle weiteren erforderlichen Formulare müssen im Rahmen des elektronischen Antragsverfahrens eingereicht werden.
Das Einsparkonzept ist durch einen Energieberater zu erstellen. Der Energieberater kann die Umsetzung der Maßnahme begleiten, darf diese aber technisch nicht umsetzen. Der Energieberater muss auf der Energieeffizienz-Expertenliste unter www.energie-effizienz-experten.de in der Kategorie „Energieberatung für Nichtwohngebäude – Anlagen und Systeme – Energieberatung DIN 16247 (Energieaudit)“ gelistet sein oder in einer anderen zukünftigen Kategorie, die auf Industrie und Gewerbe ausgerichtet ist und die laut Merkblatt zu dieser Förderrichtlinie für dieses Förderprogramm zulässig ist.
In den folgenden Fällen darf das Einsparkonzept auch unternehmensintern erstellt werden:
- Die Erstellung des Einsparkonzepts erfolgt durch eine beim antragstellenden Unternehmen beschäftige Person, die die im vorangegangenen Absatz aufgeführten Anforderungen nachweislich erfüllt. Dies gilt auch, wenn es sich beim antragstellendenden Unternehmen um ein Contracting-Unternehmen handelt.
- Das antragstellende Unternehmen verfügt für den angegebenen Standort über ein nach DIN EN ISO 50001 oder EMAS zertifiziertes Energie- oder Umweltmanagementsystem. In diesem Fall ist mit dem Förderantrag ein Nachweis einer gültigen ISO-50001- oder EMAS-Zertifizierung einzureichen.
Die Kosten für die Erstellung des Einsparkonzepts einschließlich der Begleitung des Förderverfahrens der geförderten Investitionsmaßnahme durch externe Energieberater sind förderfähig. Die Kosten für die Erstellung des Einsparkonzepts durch externe Energieberater können maximal in Höhe von 5 Prozent des Netto-Investitionsvolumens des beantragten Vorhabens und maximal mit 50.000 Euro gefördert werden.
Näheres ist in der Anlage „Modul 4 – Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie geregelt.
5.4.2.2 Dekarbonisierungsbonus
Für folgende Vorhaben kann zusätzlich zur Premiumförderung ein Dekarbonisierungsbonus gewährt werden:
- Vorhaben zur außerbetrieblichen Abwärmenutzung inklusive der Erschließung von Abwärme;
- Vorhaben zur Elektrifizierung von Prozessen, wenn der eingesetzte Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt wurde;
- Vorhaben zur Nutzung von erneuerbarem Wasserstoff sowie die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff, wenn dieser auf dem Betriebsgelände genutzt wird.
5.5 Transformationsplan
Ein Transformationsplan enthält mindestens folgende Inhalte:
- eine IST-Analyse eines Standorts oder mehrerer Standorte des antragstellenden Unternehmens. Die Standorte müssen sich auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland befinden. Die IST-Analyse muss eine THG-Bilanz enthalten;
- Bekenntnis des Unternehmens zu dem Ziel, spätestens ab dem Jahr 2045 THG-neutral zu sein;
- ein längerfristiges (Zeithorizont: zehn Jahre) konkretes THG-Ziel (SOLL-Zustand) für den (oder die) Standort(e) der IST-Analyse;
- einen Maßnahmenplan, der darstellt, wie dieses Ziel erreicht werden soll (Transformation von IST- zu SOLL-Zustand);
Es sind nur Transformationspläne förderfähig, die mindestens eine Maßnahme umfassen, die sich eindeutig und überwiegend auf Anlagen beziehungsweise Prozesse im Sinne dieser Förderrichtlinie bezieht. Transformationspläne, die nur Maßnahmen betrachten, die in den Anwendungsbereich des Gebäudeenergiegesetzes fallen, sind nicht förderfähig.
Weitere Regelungen sind der Anlage „Modul 5 – Transformationsplan“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie zu entnehmen.
5.6 Elektrifizierung von kleinen Unternehmen
Gefördert werden folgende investive Maßnahmen zur Elektrifizierung von kleinen Unternehmen:
- Austausch von Bestandsanlagen, die mit Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl) oder mit aus Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl) gewonnenen Energieträgern betrieben werden durch elektrisch zu betreibende Neuanlagen.
- Umrüstung von Anlagen, die mit Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl) oder mit aus Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl) gewonnenen Energieträgern betrieben werden, so dass diese mit elektrischer Energie zu betreiben sind.
Das Netto-Investitionsvolumen für Maßnahmen, einschließlich Nebenkosten, muss mindestens 2.000 Euro betragen.
Nähere Bestimmungen sind im Merkblatt dieser Förderrichtlinie geregelt.
6 Fördernehmer
Antragsberechtigt mit einer Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland sind:
- private Unternehmen,
- kommunale Unternehmen,
- Landesunternehmen,
- freiberuflich Tätige, wenn die Betriebsstätte überwiegend für die freiberufliche Tätigkeit genutzt wird,
- Contractoren, die in dieser Förderrichtlinie genannte Maßnahmen für ein antragsberechtigtes Unternehmen durchführen.
Nicht antragsberechtigt sind:
- Kommunen und deren Regie- und Eigenbetriebe,
- Unternehmen, deren Anteile überwiegend (> 50 Prozent) vom Bund gehalten werden (öffentliche Unternehmen des Bundes), wobei Anteile, die vom Bund nur vorübergehend im Rahmen von Stabilisierungsmaßnahmen übernommen wurden, nicht berücksichtigt werden. Derartige Unternehmen gelten im Sinne der Förderrichtlinie nicht als private Unternehmen, sondern als öffentliche Unternehmen des Bundes.
- Unternehmen der Fischerei und Aquakultur im Sinne der Verordnung (EU) Nr. 1379/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2013 über die gemeinsame Marktorganisation für Erzeugnisse der Fischerei und der Aquakultur, zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 1184/2006 und (EG) Nr. 1224/2009 des Rates und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 104/2000 des Rates. Wenn ein Unternehmen sowohl in ausgeschlossenen Bereichen als auch in anderen Bereichen tätig ist, kann eine Förderung für Maßnahmen in den anderen Bereichen gewährt werden, sofern durch die Trennung der Tätigkeiten oder die Zuweisung der Kosten sichergestellt ist, dass die Förderung nicht den Tätigkeiten in den ausgeschlossenen Bereichen zugutekommt.
- Unternehmen, die einer Rückforderungsanordnung aufgrund eines Beschlusses der Europäischen Kommission zur Feststellung der Unzulässigkeit einer von demselben Mitgliedstaat gewährten Beihilfe und ihrer Unvereinbarkeit mit dem Binnenmarkt nicht nachgekommen sind,
- Unternehmen in Schwierigkeiten im Sinne von Artikel 1 Absatz 4 Buchstabe c in Verbindung mit Artikel 2 Nummer 18 AGVO, also insbesondere Antragsteller, über deren Vermögen ein Insolvenzverfahren beantragt oder eröffnet worden ist, sowie Antragsteller, die eine Vermögensauskunft gemäß § 802c der Zivilprozessordnung oder § 284 der Abgabenordnung abgegeben haben oder zu deren Abgabe verpflichtet sind, sowie Unternehmen, die sich in der Phase der Überwachung eines Insolvenzplans befinden. Ist der Antragsteller eine durch einen gesetzlichen Vertreter vertretene juristische Person, gilt dies auch, sofern den gesetzlichen Vertreter aufgrund seiner Verpflichtung als gesetzlicher Vertreter der juristischen Person die entsprechenden Verpflichtungen aus § 802c der Zivilprozessordnung oder § 284 der Abgabenordnung treffen. Abweichend davon sind Unternehmen, die am 31. Dezember 2019 keine Unternehmen in Schwierigkeiten waren, aber während des Zeitraums vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2021 zu Unternehmen in Schwierigkeiten wurden, in der vom BAFA administrierten Zuschussvariante des Förderprogramms antragsberechtigt.
7 Fördervoraussetzungen
7.1 Allgemeine Fördervoraussetzungen
Gefördert werden Maßnahmen, die auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland durchgeführt werden.
Die nach dieser Förderrichtlinie geförderten Investitionen sind nach der Inbetriebnahme (erstmalige bestimmungsgemäße Verwendung einer Technologie) mindestens drei Jahre zweckentsprechend zu betreiben (Zeitraum des bestimmungsgemäßen Betriebs). Innerhalb dieses Zeitraums darf eine geförderte Investition nur dann veräußert werden, wenn deren zweckentsprechender Weiterbetrieb gegenüber dem BAFA beziehungsweise der KfW nachgewiesen wird. Eine Veräußerung oder Stilllegung der geförderten Investition beziehungsweise eine Veräußerung, Stilllegung oder ein Abriss des Gebäudes, mit dem die geförderte Investition im Sinne von § 94 Absatz 1 des Bürgerlichen Gesetzbuches fest verbunden ist, innerhalb dieses Zeitraumes ist dem BAFA beziehungsweise der KfW unverzüglich anzuzeigen.
Der Fördernehmer muss im Rahmen der Antragstellung bestätigen, dass er in der Lage ist, den gesamten Eigenanteil an den zuwendungsfähigen und nicht zuwendungsfähigen Kosten der geförderten Investition zu tragen.
Zu dieser Förderrichtlinie von den administrierenden Stellen erstellte Merkblätter, deren Anlagen sowie ergänzende weitere Unterlagen der administrierenden Stellen sind, in ihrer jeweils gültigen Fassung, ebenfalls zu beachten und bindend.
7.2 Voraussetzungen für Contractoren
Stellt ein Contractor einen Förderantrag, gelten nachfolgende zusätzliche Voraussetzungen:
- Vorlage des Entwurfs des Contracting-Vertrags, der den Contractor und den oder die Contractingnehmer als Vertragsparteien benennt und das Contractingverhältnis abschließend regelt. Die Laufzeit des Vertrags muss mindestens die in Nummer 7.1 geregelte Nutzungspflicht abdecken und die mit dem Förderantrag geltend gemachten Förderbestandteile umfassen. Zum Ausschluss einer Doppelförderung muss der Vertrag einen Verzicht des Contractingnehmers auf die Geltendmachung eines eigenen Förderanspruchs für das Vorhaben enthalten;
- Vorlage einer durch den Contractor und den Contractingnehmer unterzeichneten Erklärung, dass der Contractor den Contractingnehmer über die geplante Inanspruchnahme der Förderung sowie über die Höhe des maximalen Förderbetrages informiert hat;
- Vorlage einer durch den Contractor und den Contractingnehmer unterzeichneten Erklärung, dass alle Parteien der Prüfung gemäß Nummer 9.7 dieser Förderrichtlinie zustimmen;
- Vorlage einer durch den Contractor und den Contractingnehmer unterzeichneten Erklärung, dass sie mit der Verwendungsnachweisprüfung durch den Zuwendungsgeber oder von ihm mit der Prüfung beauftragte Stellen sowie den Bundesrechnungshof einverstanden sind. Dies umfasst unter anderem, dass Bücher, Belege und sonstige Geschäftsunterlagen bereitgehalten und auf Anforderung vorgelegt, Auskünfte erteilt und Vor-Ort-Prüfungen zugelassen werden.
7.3 Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln
Ein Anspruch des Antragstellers auf Gewährung der Förderung besteht nicht. Über die Gewährung der Förderung wird aufgrund pflichtgemäßen Ermessens im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel entschieden.
8 Art und Höhe der Förderung, spezielle Fördervoraussetzungen
8.1 Art und Umfang der Förderung
Die Förderung erfolgt in Form der Anteilsfinanzierung (ein Teil der Kosten der Maßnahme wird gefördert) entweder durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss oder in Form eines zinsverbilligten Kredits mit Teilschuldenerlasses (Tilgungszuschuss).
Transformationspläne nach Nummer 5.5 werden nur bei der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH (VDI/VDE-IT) beantragt und ausschließlich über einen nicht rückzahlbaren Zuschuss gefördert.
Die Förderung nach den Nummern 5.1 bis 5.5 erfolgt nach den Regelungen der AGVO. Die Förderung nach Nummer 5.6 erfolgt über die De-minimis-Verordnung. Für Maßnahmen nach Nummer 5.4.2 kann die Förderung alternativ nach den Regelungen der AGVO oder der De-minimis-Verordnung erfolgen. Unternehmen, die in der Zeugung/Aufzucht/Haltung von Tieren und/oder in der Zucht/dem Anbau/der Ernte von Nutz-/Zierpflanzen tätig sind, können nicht nach der De-minimis-Verordnung gefördert werden.
Die Kumulierungsregeln in Artikel 8 AGVO und Artikel 5 der De-minimis-Verordnung sind zu beachten.
Förderfähige Kosten sind bei Förderung nach der De-minimis-Verordnung die Netto-Investitionskosten. Besteht kein Recht auf Vorsteuerabzug, entsprechen die förderfähigen Kosten den Brutto-Investitionskosten.
Förderfähig sind nach der AGVO bei einer Förderung:
- nach Nummer 5.1 (Querschnittstechnologien): die Investitionskosten gemäß Artikel 38 Absatz 8 AGVO, die für die Verbesserung der Energieeffizienz erforderlich sind.
- nach Nummer 5.2 (Prozesswärme aus erneuerbaren Energien): die Investitionskosten gemäß Artikel 41 AGVO für Kapazitäten zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen.
- nach Nummer 5.3 (Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Sensorik und Energiemanagementsoftware): die Investitionskosten gemäß Artikel 38 Absatz 3 AGVO, die für die Verbesserung der Energieeffizienz erforderlich sind.
- nach Nummer 5.4 (Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen):
- die Investitionskosten gemäß Artikel 36 Absatz 11 AGVO oder die Investitionsmehrkosten gemäß Artikel 36 Absatz 4 AGVO, die für die Dekarbonisierung erforderlich sind;
- die Investitionskosten gemäß Artikel 38 Absatz 8 AGVO oder die Investitionsmehrkosten gemäß Artikel 38 Absatz 3 AGVO, die für die Verbesserung der Energieeffizienz erforderlich sind;
- die Investitionskosten gemäß Artikel 41 AGVO für Kapazitäten zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen;
- die Investitionskosten für Verbindungsleitungen zur Weitergabe von Wärme an Dritte gemäß Artikel 46 AGVO;
- die Investitionskosten gemäß Artikel 47 AGVO oder die Investitionsmehrkosten gemäß Artikel 47 AGVO, die für die Verbesserung der Ressourceneffizienz erforderlich sind.
- nach Nummer 5.5 (Transformationsplan): die Kosten zur Erstellung eines Transformationsplans als Umweltstudie gemäß Artikel 49 AGVO.
Förderfähig sind darüber hinaus bestimmte Nebenkosten.
Erläuterungen zur Berechnung der förderfähigen Kosten finden sich in der Anlage „Modul 4 – Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie.
8.2 Höhe der Förderung
8.2.1 Zuschuss und Tilgungszuschuss
Nachfolgend wird die Höhe der Förderung in Abhängigkeit der Unternehmensgröße und der gewählten Art der Förderung tabellarisch dargestellt. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Höhe der beihilfefähigen Kosten. Die beihilfefähigen Kosten können je nach Art der Förderung variieren. Näheres hierzu ist in der Anlage „Modul 4 – Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie geregelt.
Modul 1
– Querschnittstechnologien –
Artikel 38 (8) AGVO
Mittlere Unternehmen 20%
Kleine Unternehmen 25%
Der maximal mögliche Förderzuschuss beträgt 200.000 Euro pro Vorhaben.
Modul 2
– Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien –
Artikel 41 AGVO
Große Unternehmen
Solarkollektoren, Wärmepumpen, Geothermie 40%
Biomasse 20%
Mittlere Unternehmen
Solarkollektoren, Wärmepumpen, Geothermie 50%
Biomasse 30%
Kleine Unternehmen
Solarkollektoren, Wärmepumpen, Geothermie 60%
Biomasse 40%
Der maximal mögliche Förderzuschuss beträgt 20 Millionen Euro pro Vorhaben.
Modul 3
– MSR, Sensorik und Energiemanagement-Software –
Artikel 38 (3) AGVO
Große Unternehmen 25%
Mittlere Unternehmen 35%
Kleine Unternehmen 45%
Der maximal mögliche Förderzuschuss beträgt 20 Millionen Euro pro Vorhaben.
Modul 4
– Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen –
Basisförderung
Artikel 36 (11), Artikel 38 (8) AGVO
Mittlere Unternehmen 10%
Kleine Unternehmen 15%
Premiumförderung
Große Unternehmen
Artikel 36 (11), Artikel 38 (8) AGVO 10%
Artikel 36 (4), Artikel 38 (3), Artikel 41, Artikel 46, Artikel 47 AGVO 25%
De-minimis-VO 25%
Mittlere Unternehmen
Artikel 36 (11), Artikel 38 (8) AGVO 15%
Artikel 36 (4), Artikel 38 (3), Artikel 41, Artikel 46, Artikel 47 AGVO 35%
De-minimis-VO 35%
Kleine Unternehmen
Artikel 36 (11), Artikel 38 (8) AGVO 20%
Artikel 36 (4), Artikel 38 (3), Artikel 41, Artikel 46, Artikel 47 AGVO 45%
De-minimis-VO 45%
Die maximale Premiumförderung beträgt für große Unternehmen 1.600 EUR/t (CO2), für mittlere Unternehmen 2.200 EUR/t (CO2) sowie für kleine Unternehmen 2.600 EUR/t (CO2).
Der Dekarbonisierungsbonus nach Nummer 5.4.2.2 beträgt
- 5 Prozentpunkte für Vorhaben, die über Artikel 36 Absatz 11 AGVO gefördert werden,
- 10 Prozentpunkte für Vorhaben, die über Artikel 36 Absatz 4 AGVO, Artikel 41 AGVO, Artikel 47 AGVO oder De-minimis-Verordnung gefördert werden, und
- 10 Prozentpunkte für Vorhaben, die über Artikel 46 AGVO gefördert werden, wenn in dem Fernwärmenetz ausschließlich Wärme aus erneuerbaren Energien, Abwärme oder eine Kombination aus beiden, einschließlich der Kraft-Wärme-Kopplung aus erneuerbaren Quellen, zum Einsatz kommen.
Der maximal mögliche Förderzuschuss beträgt 20 Millionen Euro pro Vorhaben.
Modul 5
– Transformationsplan –
Artikel 49 AGVO
Große Unternehmen 40%
Mittlere Unternehmen 50%
Kleine Unternehmen 60%
Der maximal mögliche Förderzuschuss beträgt 60.000 Euro. Für Unternehmen, die in einem Netzwerk der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke angemeldet sind und aktiv daran teilnehmen, erhöht sich die Förderquote um 10 Prozentpunkte und der maximal mögliche Förderzuschuss erhöht sich auf 90.000 Euro.
Modul 6
– Elektrifizierung von kleinen Unternehmen –
De-minimis-Verordnung
Kleine Unternehmen 33%
Der maximal mögliche Förderzuschuss beträgt 200.000 Euro pro Vorhaben.
8.2.2 Zinsverbilligung
Bei einer Förderung nach den Nummern 5.1, 5.2, 5.3, 5.4 oder Nummer 5.6 in Form eines Kredits mit Tilgungszuschuss kann eine zusätzliche Förderung durch eine Zinsverbilligung erfolgen. Die Förderung durch eine Zinsverbilligung tritt neben die nach Nummer 8.2.1 genannten Fördersätze. Der Zinssatz wird für die Dauer der ersten Zinsbindungsfrist, maximal für die ersten zehn Jahre der Kreditlaufzeit, festgeschrieben. Bei Krediten mit Gewährung einer Zinsverbilligung aus Bundesmitteln für die erste Zinsbindungsphase, die eine über die Zinsbindungsfrist hinausgehende Laufzeit haben, unterbreitet der Durchführer vor dem Ende der ersten Zinsbindungsfrist ein Prolongationsangebot ohne Verbilligung aus Mitteln des Bundes. Der Zinssatz kann maximal um 0,5 Prozentpunkte verbilligt werden. Übersteigt die Gesamtförderung aus Tilgungszuschuss und Zinsverbilligung die maximal mögliche Beihilfeintensität, wird der Tilgungszuschuss entsprechend angepasst.
Mit einem Kredit können bis zu 100% der förderfähigen Investitionskosten finanziert werden, jedoch maximal 100 Millionen Euro pro Vorhaben.
8.3 Kumulierungsverbot
Die Förderung darf nicht mit staatlichen Beihilfen – einschließlich Zahlungen/Vergütungen et cetera nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz oder dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz oder nach der De-minimis-Verordnung – für dieselbe Maßnahme kumuliert werden. Im Fall eines Verstoßes gegen die vorstehende Bestimmung ist die nach dieser Förderrichtlinie erfolgte Zuwendung einschließlich erlangter Zinsvorteile vollständig zurückzuzahlen. Eine parallele Antragstellung im Förderprogramm „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Förderwettbewerb“ ist ebenfalls nicht gestattet.
8.4 EU-Beihilfenrecht
Die Höhe der nach Maßgabe dieser Förderrichtlinie für eine Maßnahme gewährten Förderung darf die nach dem EU-Beihilfenrecht, insbesondere nach Maßgabe der AGVO, maximal zulässige Beihilfeintensität nicht überschreiten. Bei der Berechnung der maximal zulässigen Beihilfeintensität werden die Sonderregelungen für kleine und mittlere Unternehmen zur maximal zulässigen Beihilfeintensität für Investitionen berücksichtigt. Für die Berechnung der Beihilfeintensität und der beihilfefähigen Kosten werden die Beträge vor Abzug von Steuern und sonstigen Abgaben herangezogen (sofern der Antragsteller nicht vorsteuerabzugsberechtigt ist: inklusive Mehrwertsteuer). Die beihilfefähigen Kosten sind durch schriftliche Unterlagen zu belegen, die klar, spezifisch und aktuell sein müssen; diese Unterlagen können elektronisch, beispielsweise als Scan (PDF), übermittelt werden.
9 Verfahren
9.1 Administrierende Stellen
Mit der Durchführung dieses Förderprogramms hat das BMWK für die Förderung in den Nummern 5.1 bis 5.4 und 5.6 das BAFA (Zuschussförderung) und die KfW (zinsverbilligter Kredit mit Tilgungszuschuss) sowie für die Förderung in Nummer 5.5 den Projektträger VDI/VDE-IT beauftragt:
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)
Frankfurter Straße 29–35
Referat 513
65760 Eschborn
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
Palmengartenstraße 5–9
60325 Frankfurt am Main
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH (VDI/VDE-IT)
Steinplatz 1
10623 Berlin
9.2 Antragstellung
Die Antragstellung erfolgt durch das antragsberechtigte Unternehmen oder durch einen Bevollmächtigten (zum Beispiel Netzwerkmoderator) ausschließlich über das elektronische Antragsformular beziehungsweise bei einem Finanzierungspartner der KfW einschließlich notwendiger Anlagen.
Die administrierenden Stellen sind berechtigt, für die Antragstellung die Nutzung des ELSTER-Unternehmenskontos vorauszusetzen.
Sofern die Antragstellung durch einen Contractor erfolgt, sind mit der Beantragung die zusätzlich in Nummer 7.2 genannten Unterlagen vorzulegen.
Das BAFA, die KfW sowie vom Förderrichtliniengeber beauftragte Institutionen sind berechtigt, bei Bedarf weitere Unterlagen zu verlangen.
Die Antragstellung zur Förderung von Transformationsplänen erfolgt über das elektronische System „easy-Online“ https://foerderportal.bund.de/easyonline/. Der Antrag nebst Anlagen muss elektronisch über „easy-Online“ eingereicht werden. Sofern der Antrag in „easy-Online“ nicht vollständig elektronisch signiert wurde, ist eine unterschriebene oder signierte Fassung des durch „easy-Online“ generierten Antragsformulars spätestens 14 Tage nach Einreichung der administrierenden Stelle ausschließlich elektronisch zuzusenden (zum Beispiel als Scan per Mail).
9.3 Zeitpunkt der Antragsstellung/Beginn der Umsetzung der Maßnahmen
Förderfähig sind nur Maßnahmen, mit deren Umsetzung zum Zeitpunkt der Bewilligung noch nicht begonnen worden ist. Als Beginn gilt der Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Lieferungs- oder Leistungsvertrages, einschließlich eines Contracting- oder Bürgschaftsvertrags. Ausschließlich Planungs- und Beratungsleistungen sowie die Erstellung des Einsparkonzeptes dürfen vor Antragstellung beauftragt und erbracht werden und führen für sich genommen nicht zu einem förderschädlichen Vorhabenbeginn.
Der Abschluss von Verträgen vor Antragstellung gilt auch dann als förderschädlich, wenn die Parteien die Vereinbarung mit einem Rücktrittsrecht und/oder mit einer aufschiebenden oder einer auflösenden Bedingung unter dem Vorbehalt der Bewilligung der Förderung gestellt haben.
Für Maßnahmen, für die ein zinsverbilligter Kredit mit Tilgungszuschuss beantragt wird, kann ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn beantragt und im Einzelfall zugelassen werden. In diesem Fall beginnt der Bewilligungszeitraum mit Bewilligung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns und es können ab diesem Zeitpunkt, auf eigenes finanzielles Risiko, Aufträge erteilt und erbracht sowie erbrachte Leistungen entlohnt werden. Die tatsächliche Förderung der beantragten Maßnahme ist immer abhängig von der abschließenden Prüfung und Bewilligung des Förderantrags. Ein Antrag auf vorzeitigen Maßnahmenbeginn kann ausschließlich bei einem Kredit mit Tilgungszuschuss bei der KfW gestellt werden.
Bei der Erstellung von Transformationsplänen können nur Kosten gefördert werden, die nach Übermittlung des Bewilligungsbescheids während der geplanten Laufzeit anfallen. Als Vorhabenbeginn gilt hier ebenfalls der Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Lieferungs- oder Leistungsvertrages. Das Vorhaben darf erst nach dessen Bewilligung und ab Beginn der beantragten Projektlaufzeit umgesetzt werden. Ein davorliegender Beginn widerspricht der Vermutung der Notwendigkeit einer Förderung.
9.4 Förderverfahren, Zuwendungsbescheid, Zusage
Ein Rechtsanspruch des Antragstellers auf Zuwendung besteht nicht.
Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrechnung der Zuwendung sowie für den Nachweis und die Prüfung der Verwendung und die gegebenenfalls erforderliche Aufhebung des Zuwendungsbescheids und die Rückforderung der gewährten Zuwendung gelten die §§ 48 bis 49a des Verwaltungsverfahrensgesetzes, die §§ 23, 44 BHO und die hierzu erlassenen Allgemeinen Verwaltungsvorschriften, soweit nicht in dieser Förderrichtlinie Abweichungen von den Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zugelassen worden sind.
Die KfW vergibt Kredite und Zuschüsse auf Grundlage privatrechtlicher Verträge. Für die Kreditförderung sind die vorgenannten Regelungen durch die KfW anzuwenden und sinngemäß vertragsrechtlich umzusetzen. Das Nähere regelt der zwischen Bund und KfW abzuschließende Mandatarvertrag.
Der Bundesrechnungshof ist gemäß den § 91 BHO zur Prüfung berechtigt.
Die Maßnahmen, für die eine Förderung beantragt wird/wurde, müssen innerhalb des Bewilligungszeitraumes vollständig umgesetzt werden. Der Bewilligungszeitraum endet ab Erlass des Zuwendungsbescheids/ab Kreditzusage nach folgender Anzahl von Monaten:
- Realisierung von Geothermieanlagen: 48 Monate
- Machbarkeitsstudien für die Errichtung von Geothermieanlagen: 24 Monate
- Transformationsplan: 12 Monate
- Maßnahmen nach Nummer 5.4.2.2 (Dekarbonisierungsbonus): 48 Monate
- Alle anderen Maßnahmen: 36 Monate
Maßnahmen, die erst nach Ablauf des Bewilligungszeitraums fertiggestellt werden, können nicht gefördert werden. Der Zuwendungsbescheid wird drei Monate nach Ende des Bewilligungszeitraums unwirksam, wenn bis zu diesem Zeitpunkt der Verwendungsnachweis nach Nummer 9.5 unbegründet nicht eingereicht wurde. Der Bewilligungszeitraum kann von der administrierenden Stelle in Ausnahmefällen auf Antrag bis zu zweimal um jeweils bis zu zwölf Monate verlängert werden. Bei der Realisierung von Geothermieanlagen kann die Frist bis zu zweimal um jeweils bis zu 24 Monate verlängert werden. Die Fristverlängerung ist nachvollziehbar und plausibel zu begründen und muss vor Ablauf der Umsetzungsfrist (Ende des Bewilligungszeitraums) beantragt werden.
Wenn die Maßnahme Teil eines Transformationsplans gemäß dieser Förderrichtlinie ist, kann eine Verlängerung des Zeitraums, innerhalb dessen die Maßnahme betriebsbereit umgesetzt werden soll, auf bis zu 60 Monate beantragt werden. Als Nachweis muss zusätzlich der Transformationsplan eingereicht werden, aus dem eine Begründung für eine Fristverlängerung hervorgeht. Die Verlängerung der Umsetzungszeit bedarf der Zustimmung der jeweils administrierenden Stelle: das BAFA im Fall eines Antrags für eine Zuschuss-Förderung, die KfW im Fall eines zinsverbilligten Kredits mit Tilgungszuschuss und die VDI/VDE-IT im Fall eines Antrags im Förderprogramm „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Förderwettbewerb“.
Abweichungen von der im Zuwendungsbescheid beziehungsweise in der Zusage bewilligten Maßnahme sind dem BAFA, der KfW beziehungsweise VDI/VDE-IT (nur für die Transformationspläne) unverzüglich anzuzeigen.
9.5 Auszahlung/Verwendungsnachweis
Bei Zuschüssen ist der Nachweis über die sachgerechte Verwendung der Fördermittel (Verwendungsnachweis) mittels der dafür vorgesehenen Formulare einschließlich aller erforderlichen Unterlagen abweichend von den ANBest-P innerhalb von drei Monaten nach Ablauf des Bewilligungszeitraums beim BAFA beziehungsweise VDI/VDE-IT (für Transformationspläne) einzureichen.
Bei Krediten mit Tilgungszuschuss sind die Verwendungsnachweise einschließlich der erforderlichen Unterlagen spätestens nach Ablauf des Bewilligungszeitraums auf den dafür vorgesehenen Formularen der KfW bei den Kreditinstituten (Hausbanken) einzureichen. Die Verwendungsnachweise sind von diesen an die KfW weiterzuleiten. Die vorgeschriebenen Vordrucke finden sich auf der Internetseite der KfW (www.kfw.de) oder können unter der kostenfreien Telefonnummer des Infocenters der KfW 08 00/5 39 90 02 angefordert werden.
Wird der Verwendungsnachweis unbegründet nach dieser Frist eingereicht, hat dies die Rücknahme des Bewilligungsbescheids beziehungsweise bei der Kreditförderung die Kündigung des Kredits zur Folge.
Die Auszahlung des Zuschusses beziehungsweise die Verrechnung des Tilgungszuschusses erfolgt nach positivem Abschluss der Prüfung des Verwendungsnachweises.
Bei der Ermittlung der Höhe des Förderzuschusses im Rahmen der Prüfung des Verwendungsnachweises können ausschließlich Zahlungen berücksichtigt werden, die innerhalb des Bewilligungszeitraumes, spätestens aber zwölf Wochen nach dessen Ablauf sowie vor Einreichung des Verwendungsnachweises getätigt wurden.
Folgende Unterlagen sind für die Verwendungsnachweisprüfung erforderlich:
- Vollständig ausgefülltes Verwendungsnachweisformular;
- Nachweis der für die Umsetzung der Maßnahme in Rechnung gestellten Kosten;
- Bei Förderung nach den Nummern 5.1, 5.2, 5.3, 5.4 und 5.6 ist darüber hinaus die Fachunternehmererklärung, mit der der jeweils zuständige Installateur die ordnungsgemäße Installation und Inbetriebnahme der beantragten Investition(en) entsprechend den technischen Anforderungen der Förderrichtlinie und der einschlägigen Merk- und Informationsblätter sowie deren Anlagen bescheinigt, erforderlich;
- Bei Förderung nach Nummer 5.4.1 ist die Bestätigung durch einen qualifizierten Energieberater zur ordnungsgemäßen Berechnung der Energieeinsparung des Vorhabens und die Einhaltung der Mindestenergieeinsparung von 15 Prozent erforderlich;
- Bei Förderung nach Nummer 5.4.2 ist die Bestätigung durch einen qualifizierten Energieberater oder Sachverständigen zur ordnungsgemäßen Umsetzung des Einsparkonzepts erforderlich;
- Bei Förderung nach Nummer 5.5 sind der Transformationsplan sowie Nachweise über die für die Umsetzung in Rechnung gestellten Kosten einzureichen. Näheres ist in der Anlage „Modul 5 – Transformationsplan“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie geregelt;
- Bei Durchführung durch einen Contractor sind zusätzlich folgende Unterlagen einzureichen:
- Bestätigung durch den Contractor, dass bei Berücksichtigung der mit dem Unternehmen vereinbarten Zahlung und des bewilligten Zuschusses keine doppelte Finanzierung der Maßnahme oder von Bestandteilen der Maßnahme erfolgt;
- vom Contractor vorzulegende Bestätigung des Contracting-Nehmers, dass die Investition beim Contracting-Nehmer durchgeführt wurde.
Das BAFA, KfW beziehungsweise VDI/VDE-IT sind berechtigt, bei Bedarf weitere Unterlagen zu verlangen.
9.6 Subventionserheblichkeit
Die nach dieser Förderrichtlinie gewährten Zuwendungen sind Subventionen im Sinne des § 264 des Strafgesetzbuchs. Im Antragsverfahren wird der Antragsteller daher bereits vor der Antragstellung auf die Strafbarkeit des Subventionsbetrugs und auf seine Mitteilungspflichten nach § 3 des Subventionsgesetzes hingewiesen sowie entsprechend Verwaltungsvorschrift Nummer 3.4.6 zu § 44 BHO, die im konkreten Fall subventionserhebliche Tatsachen in Form einer abschließenden Positivliste benennt.
9.7 Datenschutz, Erfolgskontrolle, Monitoring
Antragstellende müssen sich im Antrag auf Förderung damit einverstanden erklären,
- zu sämtlichen mit dem Antrag oder im weiteren Verfahren eingereichten Unterlagen dem BMWK oder dem Projektträger, dem Bundesrechnungshof und den Prüforganen der Europäischen Union auf Verlangen erforderliche Auskünfte zu erteilen, Einsicht in Bücher und Unterlagen sowie Prüfungen zu gestatten und entsprechende Unterlagen zur Verfügung zu stellen;
- dass die Förderung auf Grundlage von § 44 BHO in Verbindung mit der Verwaltungsvorschrift Nummer 9.1 und 9.2 zu § 44 BHO in einem zentralen System des Bundes erfasst wird (Zuwendungsdatenbank);
- dass alle im Zusammenhang mit der Förderung bekannt gewordenen Daten und Nachweise
- von der administrierenden Stelle, dem BMWK oder einer von einem der beiden beauftragten Stelle auf Datenträgern gespeichert werden können;
- zum Zweck der Erfolgskontrolle gemäß der Verwaltungsvorschrift nach § 7 BHO weiterverarbeitet werden können;
- vom BMWK an zur Vertraulichkeit verpflichtete, mit einer Evaluation beauftragte Dritte weitergegeben und dort weiterverarbeitet werden können;
- für Zwecke der Bearbeitung und Kontrolle der Anträge, der Statistik, des Monitorings, wissenschaftlicher Fragestellungen, der Verknüpfung mit amtlichen Daten, der Evaluation und der Erfolgskontrolle des Förderprogramms verwendet und ausgewertet werden können;
- als anonymisierte beziehungsweise aggregierte Auswertungsergebnisse veröffentlicht und an den Bundestag und an Einrichtungen des Bundes und der Europäischen Union weitergeleitet werden können.
Der Zuwendungsempfänger und Letztempfänger ist verpflichtet, alle im Rahmen der Erfolgskontrolle benötigten und vom Zuwendungsgeber oder einer von ihm beauftragten Stelle benannten Daten bereitzustellen, an vom Zuwendungsgeber oder einer von ihm beauftragten Stelle für die Erfolgskontrolle beziehungsweise Evaluation vorgesehenen Befragungen, Interviews und sonstigen Datenerhebungen teilzunehmen und gegebenenfalls an einer vom Zuwendungsgeber beauftragten Evaluation mitzuwirken. Dies gilt auch für Prüfungen durch den Bundesrechnungshof gemäß dem § 91 BHO.
Die Informationen werden ausschließlich für die vorgenannten Zwecke verwendet, vertraulich behandelt und so anonymisiert veröffentlicht, dass ein Rückschluss auf einzelne Personen, Unternehmen oder Einrichtungen nicht möglich ist.
Daneben gelten beihilferechtliche Veröffentlichungspflichten, etwa gemäß Artikel 9 AGVO bei Einzelförderungen über 100.000 Euro.
Zur Qualitätssicherung werden die im Rahmen der Förderung errichteten Anlagen im Rahmen einer Vor-Ort-Prüfung auf Grundlage eines qualifizierten Stichprobenkonzepts überprüft.
Im Hinblick auf die zugelassenen Biomasse-Brennstoffe gemäß der Anlage „Modul 2 – Prozesswärme aus erneuerbaren Energien“ zum Merkblatt dieser Förderrichtlinie erfolgt ein jährliches Monitoring, um eine Übernutzung der Biomasse-Brennstoffe frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnamen einzuleiten.
10 Geltungsdauer, Übergangsvorschrift
Diese Förderrichtlinie tritt am 15. Februar 2024 in Kraft. Sie ersetzt die Bekanntmachung der Richtlinie für die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Zuschuss und Kredit vom 8. Mai 2023 (BAnz AT 25.05.2023 B2). Die Laufzeit dieser Förderrichtlinie ist bis zum 31. Dezember 2028 befristet.
Für Förderanträge, die vor Inkrafttreten dieser Förderrichtlinie beim BAFA oder bei VDI/VDE IT gestellt wurden, gilt die vor Inkrafttreten dieser Förderrichtlinie geltende Fassung, auch wenn die Entscheidung der administrierenden Stelle erst nach Inkrafttreten dieser Förderrichtlinie erfolgt. Für die beihilferechtliche Beurteilung wird jedoch die AGVO in der zum Zeitpunkt der Bewilligung jeweils aktuellen Fassung (zuletzt geändert durch Verordnung (EU) 2023/1315 der Kommission vom 23. Juni 2023) angewandt und die Höhe der gewährten Förderung gegebenenfalls auf das danach zulässige Maß begrenzt. Für Förderanträge, die vor Inkrafttreten dieser Förderrichtlinie bei der KfW gestellt wurden, gilt diese Förderrichtlinie.
Bei der KfW können Maßnahmen nach Nummer 5.4.1 sowie eine Zinsverbilligung nach Nummer 8.2.2 erst ab dem 18. April 2024 beantragt werden.
Merkblatt
Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Zuschuss
Merkblatt des BAFA
Stand: 15.02.2024
Wichtiger Hinweis auf jeweils geltende Fassung
Bitte beachten Sie: Dieses Merkblatt wird regelmäßig überarbeitet und ist jeweils nur in seiner zum Zeitpunkt der Antragstellung aktuellen Fassung gültig. Regelungen und Anforderungen vorangegangener oder nachfolgender Versionen haben keinerlei Gültigkeit für die jeweilige Antragstellung und können somit auch nicht zur Begründung oder Ablehnung von Ansprüchen geltend gemacht werden.
An dieser Stelle finden Sie jeweils nur die aktuelle Version des Merkblatts. Zur Vermeidung von Missverständnissen werden vorangegangene Versionen entfernt. Die Speicherung der für einen Antrag jeweils maßgeblichen Fassung des Merkblatts wird daher empfohlen.
Versionsnummer: 7.0
Datum des Inkrafttretens: 15.02.2024
Ergänzend zu diesem Merkblatt und dessen Anlagen ist auf der Webseite des Förderprogramms (www.bafa.de/eew) ein Glossar zu finden, das insbesondere Antworten auf Fragen zur Auslegung der Richtlinie und der Merkblätter beinhaltet und regelmäßig aktualisiert wird.
Hinweis: Die in diesem Dokument genannten technischen Mindestanforderungen sind identisch mit den technischen Mindestanforderungen des gleichnamigen Programms zur Beantragung eines zinsverbilligten Kredits mit Tilgungszuschuss bei der KfW (weitergehende Informationen finden Sie unter: www.kfw.de/295).
Kooperationspartner: KfW
Auftraggeber: Die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft wird im Auftrag des BMWK durchgeführt.
[…]
Die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Zuschuss und Kredit (EEW) unterstützt investive Maßnahmen, die zu einer Minderung des Energie- und/oder Ressourcenbedarfs sowie zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland führen, durch einen Investitionskostenzuschuss des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanziert wird. Die Antragstellung erfolgt über das entsprechende Formular, welches auf der Webseite des Förderprogramms (www.bafa.de/eew) hinterlegt ist.
Alternativ ist es auch möglich, förderfähige Investitionsvorhaben durch vom BMWK finanzierte zinsverbilligte Kredite mit Tilgungszuschüssen über die KfW fördern zu lassen. Die Antragstellung für den Kredit inklusive eines Tilgungszuschusses und einer Zinsverbilligung erfolgt über die KfW-Förderbank. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter: www.kfw.de/295.
Es wird empfohlen, vor der Planung und Durchführung von Maßnahmen eine Energie- oder Ressourceneffizienzberatung durchzuführen. Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gewährt das BAFA im Rahmen des vom BMWK finanzierten Förderprogramms "Bundesförderung für Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme" Zuschüsse für qualifizierte Energieeffizienzberatungen. Nähere Informationen erhalten Sie über das BAFA.
1. Antragsberechtigte
Antragsberechtigt mit einer Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland sind:
- private Unternehmen,
- kommunale Unternehmen
- Landesunternehmen1)
- freiberuflich Tätige, wenn die Betriebsstätte überwiegend für die freiberufliche Tätigkeit genutzt wird,
- Contractoren, die Maßnahmen für ein Unternehmen ausführen, das ebenfalls antragsberechtigt ist.
Antragsteller müssen eine Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland haben.
Unter einer Betriebsstätte sind die folgenden dauerhaften und ortsfesten sowie zusammenhängenden Grundstücke bzw. Stätten, die der Tätigkeit eines Unternehmens dienen, zu verstehen: die Stätte der Geschäftsleitung, Zweigniederlassungen, Geschäftsstellen, Fabrikations- oder Werkstätten, Warenlager, Ein- und Verkaufsstellen, Bergwerke, Steinbrüche oder örtlich stehende Stätten der Gewinnung von Bodenschätzen.
Nicht antragsberechtigt sind insbesondere:
- Kommunen und deren Regie- und Eigenbetriebe,
- Unternehmen deren Anteile überwiegend (> 50%) vom Bund gehalten werden2), wobei Anteile, die vom Bund nur vorübergehend im Rahmen von Stabilisierungsmaßnahmen übernommen wurden, nicht berücksichtigt werden.
- Unternehmen bzw. Sektoren in den Fällen des Art. 1 Abs. 2 bis 5 AGVO. Dies betrifft insbesondere:
- Unternehmen der Fischerei und Aquakultur im Sinne der Verordnung (EU) Nr. 1379/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Dezember 2013. Wenn ein Unternehmen sowohl in ausgeschlossenen Bereichen als auch in anderen Bereichen tätig ist, kann eine Förderung für Maßnahmen in den anderen Bereichen gewährt werden, sofern durch die Trennung der Tätigkeiten oder die Zuweisung der Kosten sichergestellt ist, dass die Förderung nicht den Tätigkeiten in den ausgeschlossenen Bereichen zugutekommt,
- Unternehmen, die einer Rückforderungsanordnung aufgrund eines Beschlusses der Europäischen Kommission zur Feststellung der Unzulässigkeit einer von demselben Mitgliedstaat gewährten Beihilfe und ihrer Unvereinbarkeit mit dem Binnenmarkt nicht nachgekommen sind,
- Unternehmen in Schwierigkeiten im Sinne von Art. 1 Absatz 4 lit. c. i.V.m. Art. 2 Nr. 18 der AGVO, also insbesondere Antragstellende, über deren Vermögen ein Insolvenzverfahren beantragt oder eröffnet worden ist, sowie Antragstellende, die eine Vermögensauskunft gemäß § 802 c der Zivilprozessordnung oder § 284 der Abgabenordnung abgegeben haben oder zu deren Abgabe verpflichtet sind sowie Unternehmen, die sich in der Phase der Überwachung eines Insolvenzplans befinden. Ist der Antragsteller eine durch einen gesetzlichen Vertreter vertretene juristische Person, gilt dies auch, sofern den gesetzlichen Vertreter aufgrund seiner Verpflichtung als gesetzlicher Vertreter der juristischen Person die entsprechenden Verpflichtungen aus § 802c Zivilprozessordnung oder § 284 Abgabenordnung treffen. Abweichend davon sind Unternehmen antragsberechtigt, die am 31. Dezember 2019 keine Unternehmen in Schwierigkeiten waren, aber während des Zeitraums vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2021 zu Unternehmen in Schwierigkeiten wurden.
Es gibt darüber hinaus verschiedene modulspezifische Einschränkungen.
2. Gegenstand und Höhe der Förderung
Die nachfolgenden Abschnitte enthalten eine Übersicht darüber, welche technischen Maßnahmen über die Module 1 bis 6 in welcher Form gefördert werden können. Darüber hinaus sind auch die Informationen zu beachten und bindend, die in den modulspezifischen Anlagen zu diesem Merkblatt enthalten sind.
Modularer Aufbau des Förderprogramms:
- Modul 1: Querschnittstechnologien
- Modul 2: Prozesswärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien
- Modul 3: Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Sensorik und Energiemanagement-Software
- Modul 4: Energie- und Ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen
- Modul 5: Transformationsplan
- Modul 6: Elektrifizierung von Kleinen Unternehmen
Maßnahmen, die über die Module 1 bis 4 und 6 gefördert werden, müssen auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland errichtet bzw. durchgeführt und mindestens 3 Jahre zweckentsprechend, also wie im Antrag beschrieben, auf dem Betriebsgelände des Unternehmens, das die Förderung erhält, für eine industrielle/gewerbliche Nutzung eingesetzt werden.
Hinweise zur Verwendung des Begriffs Kosten:
Abweichend von der betriebswirtschaftlichen Definition der Bezeichnung Kosten werden bei der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) die im Rahmen einer Investition einmalig anfallenden Ausgaben und Auszahlungen für den Erwerb und die Installation von materiellen und immateriellen Vermögensgegenständen als Kosten oder auch als Investitionskosten bezeichnet. Aufwendungen, die durch den laufenden Betrieb entstehen („Betriebskosten“) sind von der EEW-Förderung grundsätzlich ausgeschlossen.
Bei der EEW-Förderung wird zwischen Investitionsgesamtkosten (IGK) und Investitionsmehrkosten (IMK) unterschieden:
Die Investitionsgesamtkosten umfassen sämtliche förderfähigen Kosten, die in direktem Zusammenhang mit der Umsetzung der Maßnahme zur Verbesserung des Klimaschutzes stehen. Hierzu gehören alle für die Funktionsfähigkeit und Betriebsbereitschaft der geplanten Anlage, Maschine oder Ausrüstung zwingend notwendigen Kosten.
Unter den Investitionsmehrkosten ist die Kostendifferenz zwischen den IGK einer effizienten/klimafreundlichen und den IGK einer weniger effizienten/weniger klimafreundlichen aber dafür kostengünstigeren Investition zu verstehen.
Weitere Erläuterungen hierzu sind den nachfolgenden Abschnitten und auch in den Abschnitten 3.2.1 und 3.2.2 der Anlage zum Merkblatt „Modul 4“ zu finden.
Förderfähig sind in den Modulen 1 bis 4 und 6 auch die für die Umsetzung der Maßnahmen notwendigen Nebenkosten, sofern die entsprechenden Leistungen von unabhängigen Dritten erbracht werden und es sich bei den Kosten nicht um Gebühren handelt, die von einer öffentlichen Institution erhoben werden. Zu den förderfähigen Nebenkosten zählen i.d.R. folgende Leistungen, sofern diese im unmittelbaren Zusammenhang mit der Umsetzung der eigentlichen Maßnahmen stehen:
- Planungsleistungen,
- Installationsarbeiten (Anlagenaufstellung, Montagearbeiten, Wanddurchbrüche, Brandschottung und Systemintegration) zur Herstellung der Betriebsbereitschaft.
Darüber hinaus kann es bezüglich der Förderung von Nebenkosten modulspezifische Besonderheiten geben.
Zu beachten sind die im Abschnitt 2.7 aufgeführten sowie die modulspezifischen Ausschlüsse von der EEW-Förderung. Beispielsweise können Eigenleistungen des Unternehmens, das die Förderung erhalten wird, nicht gefördert werden. (Abschnitt 2.7 ist zu entnehmen, was bei der EEW-Förderung unter Eigenleistungen zu verstehen ist.)
2.1 Modul 1 – Querschnittstechnologien
Das Modul 1 richtet sich ausschließlich an Kleine Unternehmen (KU) und Mittlere Unternehmen (MU). Unternehmen ohne KMU-Status (Große Unternehmen (GU)) können keine Förderung über Modul 1 erhalten.
- Gefördert werden der Erwerb und die Installation/Montage folgender Anlagen bzw. Komponenten:
- Hocheffiziente elektrische Motoren und Antriebe
- Hocheffiziente elektrisch angetriebene Pumpen zum Transport von Flüssigkeiten
- Hocheffiziente Ventilatoren
- Hocheffiziente Drucklufterzeuger sowie deren übergeordnete Steuerung
Jede Anlage, für die eine Förderung beantragt wird, muss eine im Unternehmen vorhandene Anlage (Bestandsanlage) ersetzen, den gleichen Einsatzzweck wie diese Bestandsanlage erfüllen und den Anforderungen (insbesondere den Hocheffizienzkriterien etc.) entsprechen, die der Anlage zum Merkblatt „Modul 1- Querschnittstechnologien“ zu entnehmen sind.
- Folgendes wird gefördert, ohne dass ein Bestandsaustausch erforderlich ist:
- Wärmeübertrager, die zu Erschließung der Abwärme von Bestandsanlagen oder zur Wärmerückgewinnung an Bestandsanlagen eingesetzt werden. Die erschlossene Abwärme muss innerbetrieblich genutzt werden.
- Thermische Isolierung/Wärmedämmung für Bestandsanlagen
Die technischen Mindestanforderungen für Wärmeübertrager und Wärmedämmung sind in der Anlage zum Merkblatt Modul 1 „Querschnittstechnologien“ enthalten.
In Zusammenhang mit der Förderung dieser Anlagen/Komponenten können ggf. auch weiter Komponenten (beispielsweise Frequenzumrichter) mitgefördert werden.
Weitere Fördervoraussetzungen:
- Die Bestandsanlage, die durch eine Neuanlage ausgetauscht werden oder durch Wärmeübertrager oder Wärmedämmung ergänzt werden soll, muss sich seit mindestens 5 Jahren im Bestand des Unternehmens befinden und zum Zeitpunkt der Antragstellung noch voll funktionstüchtig sein.
- Die Anlagen bzw. Komponenten, die ausgetauscht werden, dürfen von dem Unternehmen, das die Förderung erhält, nicht weiterbetrieben werden. Entsprechende Nachweise (Nachweis der ordnungsgemäßen Entsorgung, Verkaufsbeleg o.ä.) müssen zusammen mit dem Verwendungsnachweis eingereicht werden.
- Das Investitionsvolumen muss mindestens 2.000 Euro pro Maßnahme betragen.
Modulspezifische Besonderheiten zur Förderung von Nebenkosten:
- Die Nebenkosten sind bis zu folgender Höhe förderfähig: 30% der Kosten für den Erwerb der Anlage(n), für die eine Förderung beantragt wird.
- Bei der Förderung von Wärmedämm-Maßnahmen werden die Kosten für die Planung/Beratung und Umsetzung als Teil der Hauptkosten (also nicht als Nebenkosten) gefördert.
Höhe der Förderung:
Modul 1
– Querschnittstechnologien –
Förderquote bezogen auf die Investitionsgesamtkosten (IGK)
Große Unternehmen (GU) --
Mittlere* Unternehmen (MU) 20%
Kleine* Unternehmen (KU) 25%
- Die Höhe der Förderung ergibt sich durch Multiplikation der Förderquote mit den Investitionsgesamtkosten.,
- Die Förderung erfolgt über Artikel 38 der AGVO.
- Für Maßnahmen, die technisch, wirtschaftlich und administrativ in Zusammenhang stehen, darf über Modul 1 maximal ein Zuschuss in Höhe von insgesamt 200.000 Euro beantragt werden. Dies gilt auch dann, wenn diese zusammenhängenden Maßnahmen auf mehrere Förderanträge verteilt werden.
* Es gilt die KMU-Definition der EU-Empfehlung 2003/361/EG der Europäischen Union
Weitere Informationen zur Förderung über Modul 1 sind in der Anlage zum Merkblatt „Modul 1 – Querschnittstechnologien“ enthalten.
2.2 Modul 2 – Prozesswärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien
Gefördert werden die Beschaffung und Errichtung/Montage folgender Wärmeerzeugungsanlagen, sofern diese zur Bereitstellung von Prozesswärme eingesetzt werden und den technischen Mindestanforderungen entsprechen, die in der Anlage zum Merkblatt „Modul 2 – Prozesswärme aus erneuerbaren Energien“ aufgeführt sind:
- Solarkollektoranlagen zur direkten Gewinnung von Wärme aus Sonnenstrahlung,
- Wärmepumpen, die die nutzbar zu machende Wärme erneuerbaren aerothermischen, geothermischen, hydrothermischen oder solaren Energiequellen entziehen und ausschließlich mit „erneuerbarem Strom“ betrieben werden. Auch die Nutzung von Abwärmequellen ist zulässig, sofern bestätigt und im laufenden Betrieb durch Messtechnik auch nachgewiesen werden kann, dass im Jahresdurchschnitt der überwiegende Anteil der Wärme den hier aufgeführten erneuerbaren Quellen entzogen wird.
- Anlagen zur Erschließung und Nutzbarmachung von Geothermie,
- Anlagen zur Verfeuerung von fester Biomasse,
- Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur Erzeugung/Bereitstellung von Wärme und elektrischer Energie (KWK-Anlagen) durch Nutzung von fester pflanzlicher Biomasse, Sonnenstrahlung oder Geothermie.
Modulspezifische Besonderheiten zur Förderung von Nebenkosten:
Förderfähig als Nebenkosten sind auch die Kosten für die zur Ertragsüberwachung und Fehlererkennung installierten Mess- und Datenerfassungseinrichtungen.
Höhe der Förderung:
Modul 2
– Prozesswärme aus Erneuerbaren Energien –
Förderquote bezogen auf die Investitionsgesamtkosten (IGK)
Große Unternehmen (GU)
Solarkollektoren, Wärmepumpen, Geothermie, KWK-Anlagen (Solarthermie, Geothermie) 40%
Biomasse-Feuerungsanlagen (einschließlich KWK-Anlagen mit Biomassefeuerung) 20%
Mittlere* Unternehmen (MU)
Solarkollektoren, Wärmepumpen, Geothermie, KWK-Anlagen (Solarthermie, Geothermie) 50%
Biomasse-Feuerungsanlagen (einschließlich KWK-Anlagen mit Biomassefeuerung) 30%
Kleine* Unternehmen (KU)
Solarkollektoren, Wärmepumpen, Geothermie, KWK-Anlagen (Solarthermie, Geothermie) 60%
Biomasse-Feuerungsanlagen (einschließlich KWK-Anlagen mit Biomassefeuerung) 40%
- Die Höhe der Förderung ergibt sich durch Multiplikation der Förderquote mit den Investitionsgesamtkosten.
- Die Förderung erfolgt über Artikel 41 der AGVO
- Für Maßnahmen, die technisch, wirtschaftlich und administrativ in Zusammenhang stehen, darf über Modul 2 maximal ein Zuschuss in Höhe von insgesamt 20 Millionen Euro beantragt werden. Dies gilt auch, wenn diese zusammenhängenden Maßnahmen auf mehrere Förderanträge verteilt werden.
* Es gilt die KMU-Definition der EU-Empfehlung 2003/361/EG der Europäischen Union
Weitere Informationen zur Förderung über Modul 2 sind in der Anlage zum Merkblatt „Modul 2 – Prozesswärme aus erneuerbaren Energien“ enthalten.
2.3 Modul 3 – Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Sensorik und Energiemanagement-Software
Gefördert werden der Erwerb und die Installation von:
- Energiemanagementsoftware sowie die Schulung des Personals durch Dritte im Umgang mit dieser Software,
- Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR) und Sensorik zum Monitoring und zur effizienten Regelung von Energie- und Materialströmen zur Einbindung in ein Energie- oder Umweltmanagementsystem.
Modulspezifische Besonderheiten zur Förderung von Nebenkosten:
Zu den förderfähigen Nebenkosten zählen auch die Kosten für den Anschluss der geförderten Technologien, inklusive notwendiger baulicher Maßnahmen und die Erstellung eines Messkonzepts durch externe Dritte.
Höhe der Förderung:
Modul 3
– MSR, Sensorik und Energiemanagement-Software –
Förderquote bezogen auf die Investitionsgesamtkosten (IGK)
Große Unternehmen (GU) 25%
Mittlere* Unternehmen (MU) 35%
Kleine* Unternehmen (KU) 45%
- Die Höhe der Förderung ergibt sich durch Multiplikation der Förderquote mit den Investitionsgesamtkosten.
- Die Förderung erfolgt über Artikel 38 der AGVO.
- Für Maßnahmen, die technisch, wirtschaftlich und administrativ in Zusammenhang stehen, darf über Modul 3 maximal ein Zuschuss in Höhe von insgesamt 20 Millionen Euro beantragt werden. Dies gilt auch, wenn diese zusammenhängenden Maßnahmen auf mehrere Förderanträge verteilt werden.
* Es gilt die KMU-Definition der EU-Empfehlung 2003/361/EG der Europäischen Union.
Weitere Informationen zur Förderung über Modul 3 sind in der Anlage zum Merkblatt „Modul 3 – Mess-, Steuer- und Regelungstechnik“ enthalten.
2.4 Modul 4 – Energie- und Ressourcen-bezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen
Innerhalb von Modul 4 gibt es zwei unterschiedliche Förderungsarten, die in den beiden nachfolgenden Abschnitten 2.4.1 und 2.4.2 vorgestellt werden.
2.4.1 Basisförderung
Die Basisförderung richtet sich ausschließlich an Kleine Unternehmen (KU) und Mittlere Unternehmen (MU).
Gefördert werden der Erwerb und die Installation/Montage von Anlagen, die zu folgenden Kategorien gehören:
- Elektrisch betriebene Flurförderfahrzeuge
- Servo-elektrisch betriebene Spritzgießmaschinen
- Komponenten zur Optimierung von Biogas-Anlagen
- Lackierkabinen
- Wasserstrahlschneidanlagen
- Laserschneider
- Filtertürme zur dezentralen Prozessluftaufbereitung
- Elektrisch betriebene Backöfen
- Werkzeugmaschinen
- Pelletpressen, Brikettierpressen
- Geschirrspülmaschinen mit Wärmerückgewinnung oder Wärmepumpe
- Kinoprojektoren
- Elektrische Schweißgeräte
- Kühlmöbel für Lebensmittel
- Solarien
Jede Anlage, für die eine Förderung beantragt wird, muss eine im Unternehmen vorhandene Anlage (Bestandsanlage) ersetzen, den gleichen Einsatzzweck wie diese erfüllen und den Anforderungen entsprechen, die der Anlage zum Merkblatt „Modul 4“ zu entnehmen sind. Die Bestandsanlage/-komponente, die durch eine Neuanlage/neue Komponente ausgetauscht werden soll, muss sich seit mindestens 5 Jahren im Bestand und Betrieb des Unternehmens befinden und zum Zeitpunkt der Antragstellung noch voll funktionstüchtig sein.
Weitere Fördervoraussetzungen:
- Der jährliche Bedarf an Endenergie wird in Folge des Anlagen-/Komponentenaustauschs um mindestens 15% reduziert.
- Die Anlagen bzw. Komponenten, die ausgetauscht werden, dürfen von dem Unternehmen, das die Förderung erhält, nicht weiterbetrieben werden. Entsprechende Nachweise für eine ordnungsgemäße/fachgerechte Entsorgung, Veräußerung o.ä. müssen zusammen mit dem Verwendungsnachweis eingereicht werden.
- Das Investitionsvolumen muss mindestens 10.000 EUR pro Maßnahme betragen.
Modulspezifische Besonderheiten zur Förderung von Nebenkosten:
- Die Nebenkosten sind bis zu folgender Höhe förderfähig: 30% der Kosten für den Erwerb der Anlage(n), für die eine Förderung beantragt wird.
- Bei der Förderung von Wärmedämm-Folien für die Gasspeicher von Biogasanlagen werden die Kosten für die Planung/Beratung und Umsetzung als Teil der der Hauptkosten (also nicht als Teil der Nebenkosten) gefördert.
Höhe der Förderung:
Modul 4 – Basisförderung
– Energie- und ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen –
Förderquote bezogen auf die Investitionsgesamtkosten (IGK)
Große Unternehmen (GU) --
Mittlere* Unternehmen (MU) 10%
Kleine* Unternehmen (KU) 15%
- Die Höhe der Förderung ergibt sich durch Multiplikation der Förderquote mit den Investitionsgesamtkosten.
- Die Förderung erfolgt über Artikel 38 der AGVO.
- Die Kosten für die Erstellung des Nachweises über das Endenergie-Einsparpotenzial werden mit der gleichen Quote gefördert wie das Vorhaben, für das eine Förderung beantragt wird/wurde. Es ist aber zu beachten, dass diese Kosten nur bis zu folgender Höhe förderfähig sind:
- Maximal 2% der Kosten für den Anlagenerwerb (einschließlich Nebenkosten)
- Maximal 5.000 EUR
Hinweis: Erfolgs- oder Leistungsprämien sind nicht zuwendungsfähig und können daher bei der Ermittlung des Förderbetrags nicht berücksichtigt werden.
- Für Maßnahmen, die technisch, wirtschaftlich und administrativ in Zusammenhang stehen, darf über die Modul 4 – Basisförderung maximal ein Zuschuss in Höhe von insgesamt 20 Millionen Euro beantragt werden. Dies gilt auch, wenn diese zusammenhängenden Maßnahmen auf mehrere Förderanträge verteilt werden.
* Es gilt die KMU-Definition der EU-Empfehlung 2003/361/EG der Europäischen Union
Weitere Informationen zur Basisförderung sind in der Anlage zum Merkblatt „Modul 4“ enthalten.
2.4.2 Premiumförderung und Dekarbonisierungsbonus
Die Premiumförderung ist weitestgehend technologieoffen und umfasst sowohl Änderungen an bestehenden Systemen (Bestandsoptimierungen) als auch den Austausch von Bestandsanlagen (Austauschinvestitionen) oder die Schaffung neuer Produktionskapazitäten (Erstinvestitionen) sowie die Erweiterung vorhandener Produktionskapazitäten (Erweiterungsinvestitionen). Förderfähig sind beispielsweise:
- Prozess- und Verfahrensumstellungen
- Erschließung und Nutzung von Prozessabwärme
- Energie- und/oder Ressourcen-effiziente Bereitstellung von Prozesswärme oder -kälte
- Vermeidung von Energie- und/oder Ressourcenverlusten in Produktionsprozessen
- Elektrifizierung von Prozessen
Wesentliche Fördervoraussetzungen:
- Das THG-Einsparpotenzial eines Vorhabens muss einer der folgenden beiden Bedingungen entsprechen:
- Das jährliche THG-Einsparpotenzial3) beträgt mindestens 30%.
und/oder: - Das THG-Einsparpotenzial erreicht mindestens folgende Werte:
- Bei Großen Unternehmen: THG-Einsparpotenzial ≥ 1.000 t CO2-Äquivalente pro Jahr
- Bei Mittleren Unternehmen THG-Einsparpotenzial ≥ 300 t CO2-Äquivalente pro Jahr
- Bei Kleinen Unternehmen: THG-Einsparpotenzial ≥ 100 t CO2-Äquivalente pro Jahr
Der Nachweis erfolgt über das sogenannte Einsparkonzept, das gemeinsam mit dem Förderantrag eingereicht werden muss. Informationen zum Thema „Einsparkonzept“ sind in Abschnitt 2.2 der Anlage zum Merkblatt „Modul 4“ enthalten, Informationen zur Ermittlung des THG-Einsparpotenzials können Abschnitt 2.3 der Anlage zum Merkblatt „Modul 4“ entnommen werden.
Hinweis: Die Antragsteller sind dazu verpflichtet, die geförderte Anlagen, Komponenten etc. so zu betreiben, wie es im Einsparkonzept beschrieben wird, und somit die berechneten jährlichen Einsparungen zu realisieren.
- Anlagen bzw. Komponenten, die ausgetauscht werden und bei denen der Anlagenvergleich für die Ermittlung des THG-Einsparpotenzials mit der Bestandsanlage erfolgt, müssen zum Zeitpunkt der Antragstellung noch voll funktionstüchtig sein und dürfen von dem Unternehmen, das die Förderung erhält, nicht weiterbetrieben werden. Nachweise für eine ordnungsgemäß/fachgerechte Entsorgung, Veräußerung o.ä. der Bestandsanlagen/Bestandskomponenten müssen zusammen mit dem Verwendungsnachweis eingereicht werden.
- Die Amortisationszeit (AZ) des Vorhabens muss ohne Inanspruchnahme einer Förderung insgesamt mehr als 3 Jahre betragen. Die Amortisationszeit entspricht dem Quotienten aus den Kosten der förderfähigen Investitionen (Einheit: [Euro]) und der Summe der zu erwartenden jährlichen Energie- und Ressourcenkosteneinsparungen (Einheit: [Euro/Jahr]). Sofern eine Maßnahme dazu führt, dass zusätzliche Einnahmen erzielt werden, sind diese bei der Amortisationszeitberechnung zu berücksichtigen. Die Kosten für die Erstellung des Einsparkonzeptes können bei der Berechnung der Amortisationszeit berücksichtigt werden.
Hinweise:
- Für den Erwerb und die Errichtung von Anlagen, die zu den Technologie-Kategorien der Modul 4-Basisförderung oder der Förderung von Modul 1 gehören, ist keine Premiumförderung möglich. Dieser Ausschluss gilt sowohl für den Austausch von Bestandsanlagen als auch für Erst- und Erweiterungsinvestitionen. Er gilt ebenfalls für Unternehmen, die nicht den KMU-Kriterien entsprechen und somit nicht über die Basisförderung und auch nicht über Modul 1 gefördert werden können.
Es gibt folgende Ausnahmen:
- Für Anlagen/Komponenten, die Gegenstand der Förderung von Modul 1 sind, gilt dieser Ausschluss nicht, sofern diese nicht ein wesentlicher Teil eines Vorhabens sind.
- Der Ausschluss bezieht sich nicht auf Wärmeübertrager. Diese können auch als Einzelmaßnahme über Modul 4 gefördert werden.
- Anlagen zur Erschließung und Nutzbarmachung von tiefer Geothermie, KWK-Anlagen und Biomasse-Feuerungsanlagen können ausschließlich über Modul 2 gefördert werden.
- Der Erwerb und Installation von Solarkollektoren und Wärmepumpen, die im Modul 2 förderfähig sind, können auch über die Premiumförderung gefördert werden. in diesem Fall müssen aber immer die in der Anlage zum Merkblatt „Modul 2“ enthaltenen Anforderungen (insbesondere Effizienzkriterien) eingehalten werden.
Dekarbonisierungsbonus
Für folgende Vorhaben kann zusätzlich zur Premiumförderung ein „Dekarbonisierungsbonus“ gewährt werden:
- Vorhaben zur außerbetrieblichen Abwärmenutzung
- Vorhaben zur Elektrifizierung von Prozessen
- Vorhaben zur Nutzung von Wasserstoff
- Erwerb von Anlagen zur Erzeugung von Wasserstoff durch Elektrolysevorgänge
In der Anlage zum Merkblatt „Modul 4“ sind detailliertere Informationen enthalten, unter welchen Voraussetzungen ein Dekarbonisierungsbonus bewilligt werden kann.
Höhe der Förderung:
[Nicht abgedruckt]
Bei der Premiumförderung ist außerdem zu beachten, dass die Förderung nicht höher ausfallen darf, als es der sogenannte CO2-Förderdeckel zulässt. Wie anhand der folgenden Tabelle zu erkennen ist, hängt die Höhe des CO2-Förderdeckels von der Unternehmensgröße und dem THG-Einsparpotenzial der Maßnahme(n) ab, für die eine Förderung beantragt wird:
CO2-Förderdeckel
Große Unternehmen
=1.600 [EUR * Jahr/TCO2] * THG-Einsparpotenzial [tCO2/Jahr]
Mittlere Unternehmen
=2.200 [EUR * Jahr/TCO2] * THG-Einsparpotenzial [tCO2/Jahr]
Kleine Unternehmen
=2.600 [EUR * Jahr/TCO2] * THG-Einsparpotenzial [tCO2/Jahr]
Beantragung einer Förderung für mehrere Maßnahmen über einen Antrag
Alle in einem Förderantrag enthaltenen Maßnahmen werden als Vorhaben bezeichnet.
Enthält ein Förderantrag mehrere Maßnahmen, wird die Höhe der Förderung folgendermaßen ermittelt:
- Bei einer Beantragung einer Förderung über die AGVO werden alle in einem Antrag enthaltenen Maßnahmen über den gleichen AGVO-Artikel gefördert. Es ist dabei der AGVO-Artikel anzuwenden, der dem Charakter des Vorhabens entspricht.
- Alle Maßnahmen werden mit der gleichen Quote gefördert. Anzuwenden ist dabei die Förderquote für die Maßnahme, die gemäß den EEW-Regularien beziehungsweise gemäß des anzuwenden AGVO-Artikels mit der geringsten Quote zu fördern ist.
- Dekarbonisierungsbonus: Ist für den Charakter des Vorhabens eine Maßnahme ausschlaggebend, für die ein Dekarbonisierungsbonus gewährt werden kann, wird die Quote, über die das gesamte Vorhaben gefördert wird, entsprechend erhöht.
- Eine in einem Antrag enthaltene technische Einzelmaßnahme kann nur gefördert werden, wenn das Verhältnis des Einsparpotenzials dieser Einzelmaßnahme im Verhältnis zum gesamten Einsparpotenzial aller im Antrag beschriebenen Maßnahmen mindestens 1% beträgt.
Maßnahmen, die technisch in Zusammenhang stehen, dürfen auf mehrere Anträge bzw. Vorhaben aufgeteilt werden, sofern Folgendes sichergestellt ist:
- Für jede Maßnahme kann das THG-Einsparpotenzial getrennt ermittelt werden.
- Bei der Ermittlung der jeweiligen TGH-Förderdeckel wird das Einsparpotenzial nicht mehrfach erfasst/bilanziert.
Für Maßnahmen, die technisch nicht in Zusammenhang miteinander stehen, müssen separate Förderanträge eingereicht werden.
Weitere Informationen zur Premiumförderung sind in der Anlage zum Merkblatt „Modul 4“ enthalten.
2.5 Modul 5 – Transformationsplan
Ziel der Förderung von Transformationsplänen ist es, Unternehmen bei der Planung und Umsetzung der eigenen Transformation hin zur Treibhausgasneutralität zu unterstützen. Zu den wesentlichen Bestandteilen der Transformationspläne, für die eine EEW-Förderung beantragt werden kann, gehört u.a. ein Katalog mit konkreten unternehmensspezifischen Maßnahmen, durch deren Umsetzung die THG-Emissionen deutlich gesenkt werden können.
Anders als bei den Modulen 1–4 und 6 erfolgt die Antragstellung für Transformationspläne über den Projektträger des Förderwettbewerbs VDI/VDE Innovation + Technik GmbH, http://www.wettbewerb-energieeffizienz.de/.
Höhe der Förderung:
Modul 5
– Transformationsplan –
Förderquote bezogen auf die förderfähigen Gesamtkosten
Große Unternehmen 40%
Mittlere* Unternehmen (MU) 50%
Kleine* Unternehmen (KU) 60%
- Die Höhe der Förderung ergibt sich durch Multiplikation der Förderquote mit den förderfähigen Gesamtkosten.
- Der maximal mögliche Förderzuschuss beträgt 60.000 Euro pro Transformationsplan. Für Unternehmen, die in einem Netzwerk der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke (IEEKN) angemeldet sind und aktiv daran teilnehmen, erhöht sich die Förderquote um 10 Prozentpunkte und der maximal mögliche Förderzuschuss erhöht sich auf 90.000 EUR.
- Die Förderung erfolgt über Artikel 49 der AGVO.
*Es gilt die KMU-Definition der EU-Empfehlung 2003/361/EG der Europäischen Union.
Umfangreiche Informationen zur Förderung von Transformationsplänen sind in der Anlage zum Merkblatt „Modul 5 – Transformationsplan“ zu finden.
2.6 Modul 6 – Elektrifizierung von Kleinen Unternehmen
Das Modul 6 richtet sich ausschließlich an Kleine Unternehmen (KU).
Es werden folgende investive Maßnahmen zur Elektrifizierung von Kleinen Unternehmen gefördert:
- Austausch von Bestandsanlagen, die mit Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl) oder mit aus Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl) gewonnenen Energieträgern betrieben werden, durch ausschließlich elektrisch zu betreibende Neuanlagen.
- Umrüstung von Anlagen, die mit Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl), oder mit aus Erdgas, fossilem Öl (Mineralöl) oder Kohle gewonnenen Energieträgern betrieben werden, so dass diese mit elektrischer Energie zu betreiben sind.
Es kann beispielsweise Folgendes gefördert werden:
- Allgemein: Prozesswärmeerzeuger (Beispiel: Ein mit Erdgas betriebener Wärmeerzeuger wird durch eine elektrisch zu betreibende Wärmepumpe ausgetauscht.)
- Bäckereien: elektrisch zu betreibende Öfen
- Logistik: elektrisch zu betreibende Gabelstapler
- Wäschereien: Waschmaschinen
- Gastronomie: Fritteusen, Öfen, Geschirrspüler
- Brauereien: Maische- oder Gärbehälter
- Käsereien: Reifekammern
- Metallverarbeitung: Härteöfen oder Galvanikanlagen
Hinweise: In Modul 6 förderfähige Maßnahmen können bei Einhaltung zusätzlicher Anforderungen ggfs. auch in den Modulen 2 oder 4 förderfähig sein.
Weitere Fördervoraussetzungen:
- Es können nur Anlagen gefördert werden, die ausschließlich mit elektrischer Energie zu betreiben sind. Hybridanlagen, die außer mit elektrischer Energie auch noch mit einem anderen Energieträger (beispielsweise Erdgas) betrieben werden können, sind nicht förderfähig. Ausgenommen von dieser Einschränkung ist die Möglichkeit zur direkten Nutzung folgender Energiequellen/-träger:
- erneuerbare geothermische-/hydrothermische/aerothermische Quellen
- Sonnenstrahlung
- Abwärme
Diese Vorgabe gilt gleichermaßen für die Förderung der Umrüstung von Bestandsanlagen.
- Die Anlage, für die eine Förderung beantragt wird, muss eine im Unternehmen vorhandene Bestandsanlage ersetzen und den gleichen Einsatzzweck wie diese Bestandsanlage erfüllen. Die Bestandsanlage, die durch eine Neuanlage ausgetauscht werden soll, muss sich seit mindestens 5 Jahren im Bestand des Unternehmens befinden und zum Zeitpunkt der Antragstellung voll funktionstüchtig sein.
- Die Anlagen bzw. Komponenten, die ausgetauscht werden, dürfen von dem Unternehmen, das die Förderung erhält, nicht weiterbetrieben werden. Entsprechende Nachweise für eine ordnungsgemäße/fachgerechte Entsorgung oder Veräußerung müssen zusammen mit dem Verwendungsnachweis eingereicht werden.
- Anlagen, die unter die EU-Energieverbrauchskennzeichnung fallen, müssen der höchsten verfügbaren Effizienzklasse genügen.
- Das Investitionsvolumen muss mindestens 2.000 Euro betragen.
- Gebäudebezogene Maßnahmen, beispielsweise Heizungs- oder Lüftungsanlagen, sind von der Förderung ausgeschlossen.
Besondere Anforderungen für die Förderung von Wärmepumpen über Modul 6:
Für die Förderung von Luft-Wasser-Wärmepumpen in relevanter Nähe zu Wohnungen und Wohnbebauungen gelten folgende Anforderungen hinsichtlich des Lärmschutzes:
Die Geräuschemissionen eines neu installierten Außengeräts müssen die Grenzwerte der Schallleistungspegel für Wärmepumpen in der Europäischen Durchführungsverordnung Nr. 813/2013 (Ökodesign-Verordnung) in der Fassung vom 2. August 2013
- bei Antragstellung ab 01. Januar 2024 um mindestens 5 dB unterschreiten.
- bei Antragstellung ab 01. Januar 2026 um mindestens 10 dB unterschreiten.
Weitere Anforderungen an den Schutz vor schädlichen, durch Geräusche entstehenden Umwelteinwirkungen, die sich im jeweiligen Einzelfall aus der Sechsten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz (Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm – TA Lärm) ergeben können, bleiben hiervon unberührt.
Alternativ zum Nachweis, dass das Außengerät die Grenzwerte der Schallleistungspegel der Ökodesign-Verordnung Nr. 813/2013 einhält, ist ein Nachweis zulässig, dass die Anforderungen der TA Lärm eingehalten werden, z.B. unter Berücksichtigung von Maßnahmen zur Schallreduzierung.
Als relevante Nähe zu Wohnbebauungen gilt
- für Luft-Wasser-Wärmepumpen bis 12 kW Wärmeleistung ein Abstand von 60 m vom Außengerät zur Wohnbebauung,
- für Luft-Wasser-Wärmepumpen mit Leistung > 12 kW ein Abstand von 200 m vom Außengerät zur Wohnbebauung.
Ausschlaggebend ist der Bebauungsstand zum Zeitpunkt der Antragsstellung.
Modulspezifische Besonderheiten zur Förderung von Nebenkosten:
- Die Nebenkosten sind bis zu folgender Höhe förderfähig: 30% der Kosten für den Erwerb der Anlage(n), für die eine Förderung beantragt wird.
- Im Zusammenhang mit der Förderung von Wärmepumpen ist auch eine akustische Fachplanung, die unter Berücksichtigung des Leitfadens für die Verbesserung des Schutzes gegen Lärm bei stationären Geräten der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Immissionsschutz zur Einhaltung des Stands der Technik entsprechend § 22 BImSchG erstellt wird, förderfähig.
Höhe der Förderung:
Modul 6
– Elektrifizierung von Kleinen Unternehmen –
Förderquote bezogen auf die Investitionsgesamtkosten (IGK)
Große Unternehmen (GU) --
Mittlere Unternehmen* (MU) --
Kleine Unternehmen* (KU) 33%
- Die Höhe der Förderung ergibt sich durch Multiplikation der Förderquote mit den Investitionsgesamtkosten.
- Die Förderung erfolgt über die De-minimis VO.
- Für Maßnahmen, die technisch, wirtschaftlich und administrativ in Zusammenhang stehen, darf über die Modul 6 maximal ein Zuschuss in Höhe von insgesamt 200.000 Euro beantragt werden. Dies gilt auch, wenn diese zusammenhängenden Maßnahmen auf mehrere Förderanträge verteilt werden.
*Es gilt die KMU-Definition der EU-Empfehlung 2003/361/EG der Europäischen Union.
Hinweis: Für Modul 6 gibt es keine modulspezifische Anlage zum Merkblatt.
2.7 Förderausschlüsse
Von einer Förderung ausgeschlossen sind:
a) Art des Unternehmens, der Maßnahme und der Finanzierung:
- Unternehmen, die unter einen beihilferechtlichen Förderausschluss fallen;
- Maßnahmen, deren Durchführung auf einer gesetzlichen Verpflichtung oder behördlichen Anordnung beruht;
- Maßnahmen, mit deren Umsetzung bereits begonnen wurde;
- Treuhandkonstruktionen: Sogenannte In-Sich-Geschäfte, wie zum Beispiel der Erwerb aus dem Eigentum des Ehegatten bzw. Lebenspartners, Vermögensübertragungen/-verschiebungen zwischen Unternehmen einer Unternehmensgruppe oder im Rahmen von Betriebsaufspaltungen oder zwischen Kapitalgesellschaften und deren Gesellschaftern;
- Maßnahmen, die über Mietkauf, Leasing, Sale- und Leaseback, Sale- und Mietkauf-Back oder ähnliche Instrumente finanziert werden.
- Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der Zeugung/Aufzucht/Haltung von Tieren oder im Zusammenhang mit der Zucht/dem Anbau/der Ernte von Nutz-/Zierpflanzen stehen. Hiervon ausgenommen sind Maßnahmen, die über Modul 2 gefördert werden können;
- Anlagen zur Nutzung außerhalb des eigenen Betriebsgeländes, wobei Fahrzeuge im Sinne des Förderprogramms ebenfalls als Anlagen gelten;
- Anlagen sowie Maßnahmen an Anlagen zur Erzeugung oder Verteilung von thermischer oder elektrischer Energie zum Zwecke der Einspeisung oder Verteilung in Netze, die sich über die Grundstücksgrenze des Standortes, in dem die Einspeisung erfolgen soll, ausdehnen. Ausgenommen hiervon sind Maßnahmen, die über Modul 2 gefördert werden können sowie Maßnahmen zur Abwärmenutzung;
- Forschungs- und Entwicklungsvorhaben;
b) Leistungen und Kosten
- Kosten für Anträge, Genehmigungen und Zertifikate. Davon ausgenommen sind Zertifizierungen der THG-Bilanzierung nach Nummer 5.5 der EEW-Förderrichtlinie;
- Eigenleistungen des antragstellenden Unternehmens sowie Anlagentechnik und Produkte, die vom antragstellenden Unternehmen selbst hergestellt werden. Als Eigenleistungen gelten auch
- Leistungen zwischen Partnerunternehmen und verbundenen Unternehmen im Sinne der EU-Verordnung VO (EU) Nr. 651/2014 Anhang 1 Artikel 3 Absatz 2 und 3 sowie
- Leistungen, die von einem vom antragstellenden Unternehmen nicht ausreichend unabhängigen Unternehmen erbracht werden. Die Unabhängigkeit ist insbesondere dann nicht ausreichend, wenn die Geschäftsführungen der beteiligten Unternehmen teilweise oder vollständig durch die gleichen Personen wahrgenommen werden.
Hinweis: In Form von Eigenleistungen erbrachte Einbau- und Montagearbeiten können zwar nicht gefördert werden, haben aber keine negativen Auswirkungen auf die Förderung des Erwerbs der einzubauenden technischen Anlagen bzw. der einzubauenden Anlagentechnik, sofern der Einbau den Vorgaben/Vorschriften entsprechend erfolgt;
- Personal- und Betriebskosten, Herstellungskosten, Steuern, Umlagen und Abgaben des antragstellenden Unternehmens;
- Erwerb gebrauchter Anlagen sowie neuer Anlagen mit gebrauchten Anlagenteilen;
c) Prozessbezug, bauliche Maßnahmen
- Anlagen und Komponenten, die nicht eindeutig und überwiegend einem (oder mehreren) gewerblich-industriellen Prozess(en) zugeordnet werden können und/oder in den Anwendungsbereich des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) fallen;
- Bauliche Maßnahmen. Hiervon ausgenommen sind bauliche Maßnahmen, die als Nebenkosten für förderfähige Maßnahmen anerkannt werden;
d) Kältemittel
- Technische Anlagen, die Kältemittel mit einem Global Warming Potential (GWP) von mehr als 150 enthalten. Dieser Ausschluss gilt ebenfalls für Maßnahmen an Kältemittelkreisläufen von Kälteanlagen, die die Anforderungen des Förderprogramms hinsichtlich des GWP nicht erfüllen. Hiervon ausgenommen sind Wärmepumpen, welche die in der Anlage „Modul 2 – Prozesswärme aus erneuerbaren Energien“ zum Merkblatt aufgeführten Kriterien für Wärmepumpen erfüllen.
- Wärmepumpen, in denen nicht ausschließlich natürliche Kältemittel eingesetzt werden. (Hinweis: Diese Einschränkung gilt erst für Förderanträge, die ab dem 01.01.2027 gestellt werden.)
e) Art der Energie- und Ressourceneinsparungen
- Energie- und Ressourceneinsparungen, die durch Reduktion der Produktion und/oder durch die Verlagerung von Produktionsprozessen erzielt werden;
- Maßnahmen, die keine unmittelbaren Energie- oder Ressourceneinsparungen in Prozessen bewirken. Hiervon ausgenommen sind:
- Maßnahmen, die ausschließlich den Wechsel von einem fossilen auf einen erneuerbaren Energieträger oder auf elektrischen Strom betreffen;
- Maßnahmen zur außerbetrieblichen Abwärmenutzung;
- Maßnahmen, die im Unternehmen, in dem sie eingesetzt werden, keine THG-Einsparungen bewirken. Ausgenommen hiervon sind Maßnahmen zur außerbetrieblichen Abwärmenutzung sowie Maßnahmen, die über Modul 2 gefördert werden können;
f) Fossile Energieträger
- Beschaffung von Anlagen, die mit Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl) oder mit aus Erdgas, Kohle oder fossilem Öl (Mineralöl) gewonnenen Energieträgern, zu betreiben sind;
- Die Beschaffung von bzw. Maßnahmen an Anlagen, die dauerhaft ausschließlich mit fossilen Brennstoffen betrieben werden können;
- Maßnahmen an Anlagen, die mit Kohle oder mit aus Kohle gewonnenen Energieträgern betrieben werden, außer der vollständigen Umrüstung auf erneuerbare Energieträger;
- Maßnahmen, die zu einem Wechsel von einem erneuerbaren auf einen fossilen Energieträger führen;
g) EEG, KWK, Wärmenetze
- Anlagen und Maßnahmen an Anlagen, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden. Hiervon ausgenommen sind Maßnahmen, die über Modul 2 gefördert werden können;
- Maßnahmen an Anlagen, die nach dem Gesetz für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWKG) gefördert werden.
- Neue Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Hiervon ausgenommen sind Maßnahmen, die über Modul 2 gefördert werden können;
- Maßnahmen an Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen;
- Wärmenetze, die nach § 18 KWKG gefördert werden können;
Darüber hinaus sind die modulspezifischen Einschränkungen zu beachten, die den entsprechenden Anlagen zum Merkblatt zu entnehmen sind.
2.8 Besondere Voraussetzungen für Contractingmaßnahmen
Im Fall der Förderung einer Maßnahme, die über Contracing finanziert wird, sind zusätzliche Voraussetzungen zu beachten:
- Es muss im Rahmen der Antragstellung ein Entwurf des Contracting-Vertrags, der das Contracting-Unternehmen (= Contracting-Geber) und den Contracting-Nehmer als Vertragsparteien benennt und das Contractingverhältnis abschließend regelt, vorgelegt werden. Die Laufzeit des Vertrages muss mindestens den in Nummer 7.1 der Richtlinie geregelten Zeitraum des bestimmungsgemäßen Betriebs von drei Jahren abdecken und die mit dem Förderantrag geltend gemachten Förderbestandteile umfassen. Zum Ausschluss einer Doppelförderung muss der Vertrag einen Verzicht des Contracting-Nehmers auf die Geltendmachung eines eigenen Förderanspruchs für das Vorhaben enthalten;
- Vorlage einer durch das Contracting-Unternehmen und den Contracting-Nehmer unterzeichneten Erklärung, dass das Contracting-Unternehmen den Contracting-Nehmer über die geplante Inanspruchnahme der Förderung sowie über die Höhe des maximalen Förderbetrages informiert hat;
- Vorlage einer durch das Contracting-Unternehmen und den Contracting-Nehmer unterzeichneten Erklärung, dass alle Parteien der Prüfung gemäß Nummer 9.7 der Richtlinie zustimmen;
- Vorlage einer durch das Contracting-Unternehmen und den Contracting-Nehmer unterzeichneten Erklärung, dass sie mit der Verwendungsnachweisprüfung durch den Zuwendungsgeber oder von ihm mit der Prüfung beauftragte Stellen sowie den Bundesrechnungshof einverstanden sind. Dies umfasst unter anderem, dass Bücher, Belege und sonstige Geschäftsunterlagen bereitgehalten und auf Anforderung vorgelegt, Auskünfte erteilt und Vor-Ort-Prüfungen zugelassen werden.
- Die die für KMU geltende höhere Förderquote kann auch dann bewilligt werden, wenn der Contracting-Nehmer kein KMU ist.
2.9 Kumulierungsverbot
Für Maßnahmen, die über die Bundesförderung Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) gefördert werden, dürfen keine weiteren öffentlichen Beihilfen des Bundes, der Länder, der Kommunen und Kreise beantragt und in Anspruch genommen werden. Dieses Kumulierungsverbot umfasst auch Zahlungen/Vergütungen nach dem EEG und dem KWKG.
Im Falle eines Verstoßes gegen diese Bestimmung, wird der Zuwendungsbescheid unwirksam, eine Auszahlung der Förderung ist dann nicht mehr möglich. Wurde eine Förderung bereits ausgezahlt, ist diese einschließlich erlangter Zinsvorteile vollständig zurückzuzahlen.
Fördermittel für eine Energieberatung nach der „Bundesförderung für Energieberatung für Nichtwohngebäude, Anlagen und Systeme: Modul 1“ können hingegen in Anspruch genommen werden. Die entsprechenden Ausgaben/Kosten dürfen in diesem Fall jedoch nicht zusätzlich im Rahmen dieses Förderprogramms geltend gemacht werden.
Es ist nicht zulässig für die gleichen Maßnahmen sowohl einen Antrag bei der KfW als auch beim BAFA oder im EEW-Förderwettbewerb zu stellen.
3. Ablauf einer EEW-Förderung
3.1 Antragstellung
Für die Antragstellung in den Modulen 1-4 sowie 6 steht auf der Webseite des Förderprogramms (www.bafa.de/eew) das elektronische Antragsformular zur Verfügung. Ein Antrag kann ausschließlich elektronisch gestellt werden. Das Formular zur Antragstellung finden Sie unter folgendem Link: https://fms.bafa.de/BafaFrame/qst
Hinweis: Die Antragstellung für die Förderung der Erstellung von Transformationsplänen erfolgt über den Projektträger des Förderwettbewerbs, die VDI/VDE Innovation + Technik GmbH. Informationen zur Antragstellung finden sie unter folgender Adresse: http://www.wettbewerb-energieeffizienz.de/.
Über das elektronische Antragsformular werden allgemeine Angaben zum Unternehmen sowie zu den geplanten Maßnahmen und deren Kosten erfasst. Bei einer Förderung über die De-minimis VO müssen außerdem Angaben zum bisherigen Bezug von De-minimis-Beihilfen gemacht werden.
Die Kostenangaben sollten auf Basis eines konkreten Angebots gemacht werden. Die Ausgaben für Planung und Installation müssen separat ausgewiesen sein.
Welche Unterlagen sind für eine Antragstellung erforderlich?
- Kostenangebot für die Anlage, für die eine Förderung beantragt wird.
- Bei einer Förderung nach der De-minimis-VO: eine De-minimis-Erklärung (Bestandteil des Antragsformulars).
Weitere modulspezifische Unterlagen:
Modul 1
- Produktdatenblatt bzw. Materialdatenblatt oder Herstellererklärung
- Foto der Bestandsanlage
Modul 2
- Datenblatt und hydraulisches Anlagenschema
- Ggf. die EEG/KWKG-Verzichtserklärung
Modul 3
- Systemkonzept, Datenerfassungs- bzw. Wirkplan und Stückliste der zu fördernden Aktoren und Sensoren
Modul 4
Basisförderung:
- Bestätigung, dass das erforderliche Endenergie-Einsparpotenzial erreicht wird.
- Foto der Bestandsanlage
Premiumförderung:
- Das fertiggestellte Einsparkonzept, sowie ggf. weitere Formulare und Nachweise
- Bei einer Förderung der Investitionsmehrkosten zusätzlich Referenzangebot für jede Maßnahme, für die eine Förderung beantragt wird.
Modul 5
- Angebot für die Erstellung des Transformationsplans inkl. ausführlicher Leistungsbeschreibung und Kostenaufstellung, Erklärung zu den subventionserheblichen Tatsachen, Handelsregisterauszug/Gewerbeanmeldung oder ähnliches
Modul 6
Darüber hinaus können im Rahmen der Prüfung von Anträgen und Verwendungsnachweisen weitere Unterlagen angefordert werden.
Sofern die Antragstellung durch einen Contractingunternehmen erfolgt, ist mit der Beantragung zudem ein Entwurf des Contracting-Vertrages vorzulegen, der folgende Informationen enthält:
- Eindeutige Benennung der Vertragsparteien
- Mindestlaufzeit des Contracting-Vertrages, die mindestens den in der Richtlinie unter 7.1 geregelten Zeitraum des bestimmungsgemäßen Betriebs abdeckt.
- Vereinbarte Contracting-Leistungen
- Erklärung des Contracting-Nehmers auf Verzicht der Geltendmachung des eigenen Förderanspruchs für das betreffende Vorhaben.
Bei Bedarf können im Rahmen der Antragsprüfung weitere Unterlagen verlangt werden.
3.2 Ausstellung eines Zuwendungsbescheides
Ist ein Antrag vollständig, sind alle beschriebenen Maßnahmen förderfähig und werden auch sonst alle Anforderung des Förderprogramms erfüllt, wird nach erfolgter Prüfung ein sogenannter Zuwendungsbescheid ausgestellt. In einem solchen Zuwendungsbescheid wird u.a. der maximal mögliche Förderbetrag ausgewiesen.
Nach Bekanntgabe des Zuwendungsbescheids sind nachträgliche Änderungen der Angaben zur Anpassung der maximalen Förderhöhe nur innerhalb eines Monats möglich. (Das gilt nicht für Anträge zur Förderung von Transformationsplänen.)
3.3 Wann darf mit der Maßnahmenumsetzung begonnen werden?
Mit der Umsetzung der Maßnahmen, für die eine Förderung beantragt wird bzw. wurde, darf erst nach Ausstellung des Zuwendungsbescheides begonnen werden.
Maßnahmen, mit deren Umsetzung bereits vor Ausstellung des Zuwendungsbescheides begonnen wurde, können grundsätzlich nicht gefördert werden. Als Beginn gilt bereits der rechtsgültige Abschluss eines der Umsetzung zuzurechnenden Lieferungs- oder Leistungsvertrages einschließlich eines Contracting- oder Bürgschaftsvertrages. Der Abschluss von Verträgen vor Antragstellung ist auch dann förderschädlich, wenn die Parteien die Vereinbarung mit einem Rücktrittsrecht und/oder mit einer aufschiebenden oder einer auflösenden Bedingung unter dem Vorbehalt der Bewilligung der Förderung durch das BAFA geschlossen haben.
Ausschließlich Beratungs- und Planungsleistungen dürfen bereits vor Antragstellung beauftragt und erbracht werden und führen für sich genommen nicht zu einem förderschädlichen Vorhabenbeginn. Dies gilt jedoch nur für die Förderung über die Module 1, 2, 3, 4 und 6.
[…]
3.4 Umsetzungszeitraum
Die Maßnahmen, für die eine Förderung beantragt wird/wurde, müssen innerhalb des sogenannten Bewilligungszeitraumes vollständig umgesetzt werden. Der Bewilligungszeitraum endet ab Erlass des Zuwendungsbescheides nach folgender Anzahl von Monaten:
- Realisierung von Geothermieanlagen: 48 Monate
- Machbarkeitsstudien für die Errichtung von Geothermie-Anlagen: 24 Monate
- Transformationsplan: 12 Monate
- Maßnahmen, die einen Dekarbonisierungsbonus erhalten 48 Monate
- Alle anderen Maßnahmen: 36 Monate
Maßnahmen, die erst nach Ablauf des Bewilligungszeitraumes fertiggestellt werden, können nicht gefördert werden.
Der Bewilligungszeitraum kann von der administrierenden Stelle in Ausnahmefällen auf Antrag bis zu zweimal um jeweils bis zu 12 Monate verlängert werden. Bei der Realisierung von Anlagen zur Erschließung von tiefer Geothermie kann die Frist bis zu zweimal um jeweils bis zu 24 Monate verlängert werden. Die Fristverlängerung ist nachvollziehbar und plausibel zu begründen und muss vor Ablauf der Umsetzungsfrist (Ende des Bewilligungszeitraums) beantragt werden.
Wenn die Maßnahme Teil eines Transformationsplans gemäß der Richtlinie ist, kann eine Verlängerung des Zeitraums, in dem die Maßnahme betriebsbereit umgesetzt werden muss, auf bis zu 60 Monate beantragt werden. Als Nachweis muss zusätzlich der Transformationsplan eingereicht werden, aus dem eine Begründung für eine Fristverlängerung hervorgeht.
Die Verlängerung der Umsetzungszeit bedarf der Zustimmung der jeweils administrierenden Stelle: das BAFA im Falle eines Antrags für eine Zuschuss-Förderung, die KfW im Falle eines zinsverbilligten Kredits mit Tilgungszuschuss.
Abweichungen bei der Umsetzung von der im Zuwendungsbescheid bewilligten Maßnahme sind der jeweils administrierenden Stelle unverzüglich anzuzeigen und können dazu führen, dass eine Förderung nicht mehr möglich ist bzw. dass eine ausgezahlte Förderung zurückgezahlt werden muss.
3.5 Einreichung des Verwendungsnachweises
Der Nachweis über die sachgerechte Verwendung der Fördermittel (Verwendungsnachweis) einschließlich aller erforderlichen Unterlagen ist spätestens innerhalb von drei Monaten nach Ablauf des Bewilligungszeitraumes beim BAFA einzureichen. Wird der Verwendungsnachweis ohne stichhaltige und anerkennbare Begründung erst nach dieser Frist eingereicht, hat dies die Rücknahme des Bewilligungsbescheids bzw. bei der Kreditförderung die Kündigung des Kredits zur Folge.
Informationen zum Thema „Verwendungsnachweis bei Modul 5 („Transformationsplan“) sind unter folgender Adresse zu finden: http://www.wettbewerb-energieeffizienz.de/
Der Verwendungsnachweis ist mittels des dafür auf der Webseite veröffentlichten elektronischen Formulars einzureichen.
Bei der Ermittlung der Höhe des Förderzuschusses im Rahmen der Prüfung des Verwendungsnachweises können ausschließlich Zahlungen berücksichtigt werden, die innerhalb des Bewilligungszeitraumes, spätestens aber 12 Wochen nach dessen Ablauf, sowie vor Einreichung des Verwendungsnachweises getätigt wurden. Der Ausschluss der Förderung von Maßnahmen, mit deren Umsetzung bereits vor Beginn des Bewilligungszeitraumes begonnen wurde, bleibt hiervon unberührt.
Folgende Unterlagen sind für die Verwendungsnachweisprüfung einzureichen:
- Bestätigung des antragsgemäßen Einsatzes und der Betriebsbereitschaft der bewilligten Maßnahme durch folgende Unterlagen:
- Vollständig ausgefülltes Verwendungsnachweisformular
- Fachunternehmererklärung, die vom zuständigen Installationsunternehmen auszufüllen und zu unterschreiben ist.
- Nachweis der Kosten für Erwerb, Installation, Planung etc. durch;
- Rechnungen, in denen die tatsächlich realisierten Ausgaben ohne Mehrwertsteuer (sofern vorsteuerabzugsberechtigt) und abzüglich Skonti (auch wenn diese nicht in Anspruch genommen wurden) angegeben sind.
- Tabellarische Belegübersicht, in der die Ausgaben nach Art und in zeitlicher Reihenfolge getrennt aufgelistet sind. Aus dieser Belegliste müssen Tag, Empfänger sowie Grund und Einzelbetrag jeder Zahlung ersichtlich sein.
- Erklärung des antragstellenden Unternehmens, dass nicht gegen das Kumulierungsverbot (siehe Abschnitt 2.9) verstoßen wird.
- Im Fall einer Modul-4-Premiumförderung muss eine nach Abschnitt 2.2 der Anlage zum Merkblatt „Modul 4“ zugelassene Person bestätigen, dass die Maßnahmen ordnungsgemäß und dem Einsparkonzept entsprechend umgesetzt wurde.
Hinweise zum Thema Rechnungen: Alle relevanten Rechnungen …
- … sind aufbewahrungspflichtig
- … müssen folgende Informationen enthalten:
- förderfähigen Kosten,
- die erbrachte Arbeitsleistung bzw. die gelieferte Technik
- Standort der Installation
- … müssen in deutscher Sprache verfasst sein.
- … müssen die im Geschäftsverkehr üblichen Angaben und Anlagen enthalten, die Ausgabebelege insbesondere den Zahlungsempfänger, Grund und Tag der Zahlung, den Zahlungsbeweis und bei Gegenständen den Verwendungszweck. Außerdem müssen die Belege ein eindeutiges Zuordnungsmerkmal zu dem Projekt (z.B. Projektnummer) enthalten.
3.6 Auszahlung der Förderung
Eine Auszahlung des Investitionszuschusses kann erst nach vollständiger Prüfung des Verwendungsnachweises erfolgen.
Hinweis: Der Investitionskostenzuschuss kann geringer ausfallen als der im Zuwendungsbescheid ausgewiesene Betrag. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die tatsächlichen Kosten geringer ausfallen als im Antrag angegeben. Wenn über die Module 1, 4 oder 6 der Austausch einer Bestandsanlage gefördert werden soll und wurde/wird die Bestandsanlage verkauft, so reduzieren sich die förderfähigen Kosten um die Höhe der Verkaufserlöse.
Im Falle einer Förderung über die De-minimis-Verordnung erfolgt die Zustellung der De-minimis-Bescheinigung durch das BAFA ca. vier bis sechs Wochen nach Auszahlung des Förderbetrages.
3.7 Zeitraum des bestimmungsgemäßen Betriebs
Die geförderten Investitionen sind nach der Inbetriebnahme (erstmalige bestimmungsgemäße Verwendung einer Technologie) mindestens drei Jahre zweckentsprechend zu betreiben (Zeitraum des bestimmungsgemäßen Betriebs).
Eine Veräußerung oder Stilllegung der geförderten Investition bzw. eine Veräußerung, Stilllegung oder ein Abriss des Gebäudes, mit dem die geförderte Investition i.S.v. § 94 Abs. 1 BGB fest verbunden ist, innerhalb dieses Zeitraumes, ist dem BAFA unverzüglich anzuzeigen und hat eine Rückforderung der ausgezahlten Förderung zur Folge.
Ausgenommen hiervon ist der Eigentumsübertrag, der im Rahmen des Verkaufs eines Unternehmens erfolgt. Die geförderte Investition muss im Anschluss an den Übertrag zweckentsprechend weiterbetrieben werden.
Folgende Informationen und Bestätigungen sind dem BAFA vorzulegen:
- Vollständiger Name/Adresse der beteiligten Unternehmen,
- Angabe zum (geänderten) Standort der Maßnahme,
- Übertragung der Rechte und Pflichten. (Zur Übertragung der Rechte und Pflichten aus dem Zuwendungsbescheid ist eine entsprechende von beiden Unternehmen unterzeichnete Erklärung einzureichen.)
4. Informationen zu den Beihilferechtlichen Regelungen
Die Gewährung der Förderung in Form eines Investitionskostenzuschusses erfolgt gemäß den folgenden beihilferechtlichen Regelungen:
- Verordnung (EU) 2023/2831 der Kommission vom 13. Dezember 2023 über die Anwendung der Artikel 107 und 108 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union auf De-minimis-Beihilfen (ABl. L, 2023/2831 vom 15.12.2023) (De-minimis-Verordnung)
- Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung EU Nr. 651/2014 vom 17. Juni 2014 (ABl. L 187 vom 26.6.2014, S. 1), zuletzt geändert durch Verordnung (EU) 2023/1315 der Kommission vom 23. Juni 2023 (ABl. L 167 vom 30.6.2023, S. 31) (AGVO):
Die verschiedenen beihilferechtlichen Regelungen verpflichten das BAFA und die Antragstellenden zur Einhaltung spezifischer beihilferechtlicher Vorgaben.
Bei Beantragung von De-minimis-Beihilfen darf der Gesamtbetrag der einem einzigen Unternehmen von einem Mitgliedstaat der Europäischen Union gewährten De-minimis-Beihilfen im laufenden Steuerjahr und in den vorangegangenen zwei Steuerjahren 300.000 Euro nicht übersteigen.
Hinsichtlich der Einhaltung der jeweils zulässigen Beihilfehöchstbeträge sind die Kumulierungsregeln gemäß Art. 5 De-minimis-VO zu berücksichtigen.
Bei Beantragung von Beihilfen nach einer AGVO-Regelung gilt die jeweils einschlägige Beihilfehöchstintensität bzw. der einschlägige Beihilfehöchstbetrag (Anmeldeschwelle). Es sind die Kumulierungsregeln gemäß Art. 8 AGVO zu beachten.
Es wird darauf hingewiesen, dass das BAFA gemäß Art. 9 Abs. 1 lit. c) i. V. m. Anhang III AGVO dazu verpflichtet ist, Informationen über gewährte Einzelbeihilfen von über100.000 Euro zu melden. Diese Informationen werden auf einer Beihilfe-Website der Europäischen Kommission veröffentlicht.
Weitere Informationen zu den beihilferechtlichen Regelungen, insbesondere zu den förderfähigen Kosten, in Kapitel 3 der Anlage zum Merkblatt „Modul 4“ enthalten.
Grundsätzliche Hinweise
Rechtsanspruch
Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht. Die Förderung steht unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln des Bundes.
Vor-Ort-Kontrollen
Das BAFA behält sich vor, Vor-Ort-Kontrollen der geförderten Maßnahmen durchzuführen oder von beauftragten zuverlässigen Dritten durchführen zu lassen.
Prüfungsrecht
Dem Bundesrechnungshof werden Prüfrechte gemäß § 91, 100 Bundeshaushaltsordnung eingeräumt.
Hinweis zur Subventionserheblichkeit
Im Rahmen der Antragstellung sowie der möglichen künftigen Durchführung der beantragten Förderung werden von den administrierenden Institutionen Daten erhoben, die subventionserheblich im Sinne von § 264 Strafgesetzbuch in Verbindung mit § 2 Subventionsgesetz sind (subventionserhebliche Tatsachen). Die einzelnen subventionserheblichen Tatsachen sind innerhalb des Antragformulars in der „Datenliste Subventionserhebliche Tatsachen“ für das beantragte Förderprodukt abschließend aufgelistet. Die vorsätzliche oder leichtfertige falsche Angabe oder unterlassene Mitteilung von subventionserheblichen Tatsachen ist nach den vorgenannten Vorschriften strafbar.
1) Hiermit sind Unternehmen eines oder mehrerer Bundesländer gemeint.
2) Derartige Unternehmen gelten im Sinne des Förderprogramms nicht als private Unternehmen, sondern als öffentliche Unternehmen des Bundes.
3) Für die Ermittlung des THG-Einsparpotenzials müssen alle klimarelevanten Emissionen in die Einheit [tCO2/Jahr] umgerechnet und anschließend addiert werden. Es sind dabei die CO2-Faktoren zu verwenden, die im Informationsblatt „CO2-Faktoren“ enthalten sind.
Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) – Transformationsplan –
Anlage „Modul 5 – Transformationsplan“ zum EEW-Merkblatt
Stand: 15.02.2024
[…]
Wichtiger Hinweis auf die jeweils geltende Fassung
Bitte beachten Sie: Dieses Informationsblatt wird regelmäßig überarbeitet und ist jeweils nur in seiner zum Zeitpunkt der Antragstellung aktuellen Fassung gültig. Regelungen und Anforderungen vorangegangener oder nachfolgender Versionen haben keinerlei Gültigkeit für die jeweilige Antragstellung und können somit auch nicht zur Begründung oder Ablehnung von Ansprüchen geltend gemacht werden.
Der Zeitpunkt des Inkrafttretens sowie die Versionsnummer einer Fassung sind jeweils in folgender Tabelle vermerkt:
Versionsnummer 3.0
Datum des Inkrafttretens 15.02.2024
An dieser Stelle finden Sie jeweils nur die aktuelle Version des Informationsblatts. Zur Vermeidung von Missverständnissen werden vorangegangene Versionen entfernt. Die Speicherung der für einen Antrag jeweils maßgeblichen Fassung des Informationsblatts wird Antragstellern daher empfohlen.
Genderaspekte
Aspekte des Gender-Mainstreamings werden bei der Durchführung der Tätigkeiten angemessen berücksichtigt. In diesem Informationsblatt wird aus Gründen der Lesbarkeit vorranging die männliche Form der Begrifflichkeiten verwendet. Wo nicht ausdrücklich unterschieden wird, werden grundsätzlich alle Geschlechter angesprochen.
Projektträger: VDI/VDE/IT
Im Auftrag des: Bundeministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Kooperationspartner: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, KfW
[…]
1. Was wird gefördert?
Um Unternehmen bei der Planung und Umsetzung der eigenen Transformation hin zur Treibhausgasneutralität zu unterstützen, fördert das Bundeministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die Erstellung von Transformationsplänen. Ein Transformationsplan stellt die längerfristige Dekarbonisierungsstrategie eines Unternehmens (bzw. von einem oder mehreren Unternehmensstandorten) dar und umfasst zwingend folgende Bestandteile:
- Ist-Analyse: die Analyse des Ist-Zustands eines Standorts bzw. mehrerer Standorte des antragstellenden Unternehmens, einschließlich der Erstellung einer Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz);
- Zielfestlegung: das Bekenntnis des Unternehmens zu dem Ziel, spätestens ab dem Jahr 2045 treibhausgasneutral zu sein sowie die Festlegung eines konkreten THG-Reduktionsziels mit einem Zeithorizont von zehn Jahren für den (oder die) Standort(e) der Ist-Analyse (Mindestziel: 40% THG-Reduktion gegenüber dem Basisjahr der THG-Bilanz);
- Maßnahmenplan: die Identifikation und Konzeption von Maßnahmen, mit denen mindestens das 10-Jahres-Ziel erreicht werden soll;
- Verankerung: eine Darstellung, wie die Klimaziele im Unternehmen systematisch verankert und konsequent verfolgt werden.
Zu beachten ist, dass nur Transformationspläne gefördert werden können, die mindestens eine Maßnahme umfassen, die sich eindeutig und überwiegend auf Anlagen bzw. Prozesse im Sinne der Richtlinien der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft bezieht. Transformationspläne, die ausschließlich Maßnahmen betrachten, die in den Anwendungsbereich des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) fallen, sind nicht förderfähig.
Zu den optionalen Bestandteilen eines Transformationsplans gehören:
- Beschreibung der Chancen und Risiken der Handlungsoptionen; Problemstellungen identifizieren, die aus heutiger Sicht noch nicht lösbar sind; Bewertung mit Hilfe von Szenarien und weiteren Tools;
- Gegenüberstellung alternativer Handlungsoptionen samt Risiken, Priorisierung einer Handlungsoption;
- Prüfung der Auskoppelung und Nutzung von Abwärmepotenzialen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Betriebs;
- Prüfung von Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten des Bundes, der Länder, der EU oder ggf. weiterer Fördermittelgeber zur Umsetzung der identifizierten Maßnahmen;
- Identifikation und Konzeption von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel.
Gefördert werden ausschließlich externe Dienstleistungen, die im direkten Zusammenhang mit der Erstellung eines Transformationsplans stehen. Zu den beihilfefähigen Kosten zählen:
- Honorarkosten für Messungen, Datenerhebungen, Datenbeschaffungen für die Erstellung von standortbezogenen THG-Bilanzen;
- Kosten für die Zertifizierung bzw. Verifizierung von standortbezogenen THG-Bilanzen;
- Beratungskosten zur Entwicklung und Bewertung von Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen sowie Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel;
- mögliche weitere Kosten, bei denen durch den Antragssteller nachgewiesen werden kann, dass diese in direktem Zusammenhang mit der Erstellung des Transformationsplans stehen. Dies betrifft auch Kosten für eine unternehmensübergreifende Beratung (z.B. Unternehmen in einer Lieferkette).
Nicht förderfähig sind:
- Eigenleistungen des Antragstellers sowie von Auftragnehmern, die „Partnerunternehmen“ oder „verbundene Unternehmen“ im Sinne der EU-Verordnung VO (EU) Nr. 651/2014 Anhang 1 Artikel 3 Absatz 2 und 3 sind;
- Leistungen, deren Durchführung auf einer gesetzlichen Verpflichtung oder behördlichen Anordnung beruhen, dazu gehören insbesondere Leistungen, die zur Erfüllung der gesetzlichen Pflicht zur Durchführung eines Energieaudits nach den §§ 8 ff. des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) erbracht werden und Leistungen, die zur Erfüllung der Pflicht zur Einrichtung von Energie- oder Umweltmanagementsystemen nach § 8 des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) erbracht werden;
- Beratungsleistungen, die bereits im Zusammenhang eines anderen Förderprogramms gefördert werden (Kumulierungsverbot);
- Investitionskosten für Geräte und Anlagen (z.B. Messtechnik, Datenbanken, Software etc.);
- die Erstellung von Product Carbon Footprints (PCF);
- die Erstellung von Transformationsplänen für Standorte außerhalb der Bundesrepublik Deutschland;
- Detailplanungen für investive Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen;
- die Erstellung von Einsparkonzepten für die Fördermittelbeantragung über das EEW-Modul 4 oder den Förderwettbewerb. Diese sind ausschließlich in Modul 4 und im Förderwettbewerb der EEW förderfähig.
- Projekte, mit deren Umsetzung bereits vor Antragstellung begonnen wurde.
Das Projekt darf erst nach Erhalt des Zuwendungsbescheides innerhalb der bewilligten Projektlaufzeit umgesetzt werden. Ein davorliegender Beginn widerspricht der Vermutung der Notwendigkeit einer Förderung. Der Abschluss von Verträgen bzw. die Unterzeichnung von Angeboten vor Antragstellung und Bewilligung ist auch dann förderschädlich, wenn diese mit einem Rücktrittsrecht und/oder einer aufschiebenden bzw. auflösenden Bedingung vorbehaltlich einer Förderzusage geschlossen wurden.
2. Anforderungen an den Transformationsplan
Gefördert werden nur Transformationspläne, welche die nachfolgend beschriebenen Anforderungen erfüllen.
2.1 Bilanzgrenze
Die Betrachtungsgrenze des Transformationsplans ist vorab genau zu definieren. Ein Transformationsplan kann einen oder mehrere Standorte des antragstellenden Unternehmens umfassen. Als Standort sind dabei alle geografisch zusammenhängenden Liegenschaften und technische Anlagen einer Rechtseinheit (inklusive gemietete bzw. gepachtete Liegenschaften und Anlagen) zu verstehen. Örtlich benachbarte Liegenschaften und Anlagen, die durch öffentliche oder private Verkehrswege getrennt sind, gelten ebenfalls als ein Standort im Sinne der Förderrichtlinie.
- Vollständige Betrachtung: Ein Standort muss immer vollständig abgebildet werden. Eine anteilige Betrachtung eines Standortes bzw. die Betrachtung einzelner Teilbereiche eines Standortes ist nicht zulässig.
- Innerhalb Deutschlands: Die betrachteten Standorte müssen sich auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland befinden. Eine Mitbetrachtung ausländischer Standorte ist nicht förderfähig.
- Direkte Verbundenheit: Neben eigenen Standorten können nur Standorte von Unternehmen betrachtet werden, zu denen eine direkte Verbundenheit besteht (Verbundenheit gemäß EU-Definition).
Bei Holding/Konzern-Strukturen: Sollen mehrere Standorte als Betrachtungsgrenze definiert werden, die verschiedenen Rechtseinheiten innerhalb einer Holding zuzuordnen sind, so muss der Fördermittelantrag dementsprechend durch die Muttergesellschaft gestellt werden. Soll lediglich ein einzelner Standort einer Tochtergesellschaft betrachtet werden, ist der Fördermittelantrag durch die Tochtergesellschaft selbst zu stellen.
Korrekturen bzw. Änderungen der Betrachtungsgrenze im Zuge der Erstellung des Transformationsplans müssen dem Projektträger unverzüglich mitgeteilt werden.
2.2 Ist-Analyse (THG-Bilanz)
Für die Erstellung des Transformationsplans kann entweder eine neue THG-Bilanz erstellt oder eine bestehende verwendet werden. Bei einer Aktualisierung einer bestehenden THG-Bilanz sind ausschließlich die Kosten für die Aktualisierung förderfähig.
- Bilanzierungsstandard: Die THG-Bilanz muss entweder nach den Vorgaben des GHG Protocol oder der ISO 14064-1 erstellt werden. Es muss klar zwischen Scope 1 (direkte Emissionen), Scope 2 (indirekte Emissionen) und – falls berücksichtigt – Scope 3 (sonstige indirekte Emissionen) unterschieden werden. Die Erfassung von Scope 1 und Scope 2-Emissionen ist Pflicht, Scope 3 ist freiwillig.
- Treibhausgase: Es sind für Scope 1 und 2 mindestens alle Kyoto-Treibhausgase (CO2, CH4, N2O, HFC, PFC, SF6, NF3) sowie Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (non-methane volatile organic compounds, NMVOC) einzubeziehen. Es können optional auch weitere relevante Treibhausgase in der THG-Bilanz berücksichtigt werden. Weitere Umweltauswirkungen (Wasser, Abfall, etc.) dürfen ebenfalls mitbetrachtet werden.
- Datenaktualität: Die Datenbasis für die Bilanz muss aktuell sein, d.h. die Bilanz muss sich auf das Jahr der Antragstellung oder auf eines der beiden vorherigen Jahre beziehen (Basisjahr).
- Emissionsfaktoren: Für die Wahl der zu verwendenden Emissionsfaktoren sind die Vorgaben des verwendeten Standards (GHG Protocol oder ISO 14064-1) zu beachten und einschlägige Datenquellen (z.B. Datenbanken, IPCC-Berichte, wissenschaftliche Veröffentlichungen etc.) heranzuziehen. Es können auch individuelle Emissionsfaktoren verwendet werden, sofern diese plausibel hergeleitet werden. Im Transformationsplan sind die verwendeten Emissionsfaktoren mit den entsprechenden Datenquellen anzugeben.
- Identifizierung der Hauptemittenten: Die Entstehungsorte der THG-Emissionen sind zu analysieren und zu beschreiben. Es müssen mindestens 80% der erfassten Scope 1- und Scope 2-Emissionen den jeweiligen Anlagen und Prozessen zugeordnet werden. Dabei ist auch zwischen energie- und prozessbedingten Emissionen zu unterscheiden. Scope 3-Emissionen (falls berücksichtigt) sollten ihrem Ursprung zugeordnet werden.
Eine Prüf- bzw. Zertifizierungspflicht der erstellten THG-Bilanz besteht nicht, die Zertifizierung kann aber optional durchgeführt werden und ist förderfähig.
2.3 Zielfestlegung
Für die Darstellung des Soll-Zustands müssen die folgenden Ziele für die Betrachtungsgrenze im Transformationsplan definiert und erläutert werden:
- 2045-Ziel: Das antragstellende Unternehmen muss sich zu dem Ziel bekennen, spätestens ab dem Jahr 2045 treibhausgasneutral zu sein. Das 2045-Ziel ist im Transformationsplan festzuhalten.
- 10-Jahres-Ziel: Ausgehend vom Basisjahr der THG-Bilanz ist für einen Zeithorizont von zehn Jahren ein konkretes Ziel zur Reduzierung des THG-Ausstoßes festzulegen. Dieses 10-Jahres-Ziel muss eine Reduzierung der Scope 1- und Scope 2-Emissionen um mindestens 40% gegenüber dem Basisjahr vorsehen. Wenn die THG-Bilanz beispielsweise für das Jahr 2023 erstellt wurde, so muss sich das Unternehmen das Ziel setzen, die Scope 1- und Scope 2-Emissionen aller betrachteten Standorte um mindestens 40% bis spätestens 2033 zu reduzieren. Sofern bereits erneuerbare Energien zur Bereitstellung von Wärme oder Strom eingesetzt werden, ist es zulässig, den THG-Ausstoß im Basisjahr mit den Emissionsfaktoren für Erdgas bzw. Netzstrom zu berechnen und das 10-Jahres-Ziel von diesem Ausgangspunkt aus zu bestimmen.
Auch wenn im Ist-Zustand Scope 3-Emissionen berücksichtigt werden, sind für das 40%-Mindestreduktionsziel nur die Scope 1- und Scope 2-Emissionen relevant. Es können im Transformationsplan jedoch auch weitere Zwischenziele, unter Berücksichtigung von Scope 3 und mit beliebigem Zeithorizont, definiert werden.
2.4 Maßnahmenplan
Auf Basis der Ist-Analyse sind Maßnahmen zur Senkung des THG-Ausstoßes zu identifizieren und zu beschreiben. Die identifizierten Maßnahmen müssen in Bezug auf das THG-Reduktionspotenzial, die Machbarkeit und den Realisierungshorizont bewertet werden. Auch unterschiedliche Varianten einer Maßnahme können betrachtet werden.
Das angestrebte 10-Jahres-Ziel ist mit Maßnahmen, die innerhalb von zehn Jahren realisierbar sind, zu plausibilisieren. Der Transformationsplan muss demzufolge Maßnahmen enthalten, mit denen innerhalb von 10 Jahren (ausgehend vom Basisjahr) eine Reduktion der Scope 1- und Scope 2-Emissionen von mindestens 40% erreichbar ist. Die Maßnahmen sind konzeptionell auszuarbeiten. Detailplanungen, die der eigentlichen Maßnahmenumsetzung zuzuordnen sind, können nicht mitgefördert werden.
Die geplanten Maßnahmen müssen kompatibel mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität 2045 sein und dürfen zu keinen Lock-In-Effekten in Bezug auf fossile Technologien führen.
Folgende Maßnahmen sind nicht auf das 40%-Mindestreduktionsziel anrechenbar (sie können aber, über das Mindestziel von 40% hinaus, Teil des Transformationsplans sein):
- CO2-Kompensation durch Kauf von Zertifikaten aus Klimaschutzprojekten (z.B. zum Schutz und Aufbau von CO2-Senken, Ausbau der erneuerbaren Energien in Entwicklungsländern etc.);
- Reduktion des Produktionsoutputs;
- Reduktion der Qualität;
- Auslagerung von Produktionsprozessen oder Teilprozessen.
Mindestens eine der geplanten Maßnahmen muss sich auf Prozesse bzw. Anlagen zur Herstellung eines Produkts oder zur Erbringung einer Dienstleistung beziehen. Transformationspläne, in denen beispielsweise ausschließlich gebäudebezogene Maßnahmen betrachtet werden, sind nicht förderfähig.
2.5 Verankerung
Im Transformationsplan muss beschrieben werden
- wie die festgelegten Klimaziele im Unternehmen strukturell und kulturell verankert werden und
- wie die Umsetzung des aufgestellten Maßnahmenplans sichergestellt wird.
3. Wer ist antragsberechtigt?
Für die Erstellung eines Transformationsplans sind prinzipiell alle privaten und kommunalen Unternehmen aus Industrie, Handel, Gewerbe und Dienstleistungen, freiberuflich Tätige sowie Contractoren antragsberechtigt. Voraussetzung ist eine Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland.
Organisationen wie Vereine, Verbände, Stiftungen und gemeinnützige Gesellschaften sind nur dann antragsberechtigt, wenn diese wirtschaftlich tätig sind, ihre wirtschaftliche Tätigkeit nachweisbar ist und eine der geplanten Maßnahmen diesen wirtschaftlichen Teil der Tätigkeit betrifft.
Nicht antragsberechtigt sind:
- Kommunen und Städte als Teil der öffentlichen Verwaltung sowie deren Regie- und Eigenbetriebe;
- Unternehmen, deren Anteile überwiegend (> 50%) vom Bund gehalten werden;
- Unternehmen, deren wirtschaftliche Tätigkeit ausschließlich in der Zeugung/Aufzucht/Haltung von Tieren oder in der Zucht/dem Anbau/der Ernte von Nutz-/Zierpflanzen besteht.
Weiterhin ist zu beachten, dass nur Transformationspläne förderfähig sind, die mindestens eine Maßnahme umfassen, die sich auf Anlagen bzw. Prozesse zur Herstellung eines Produkts oder zur Erbringung einer Dienstleistung bezieht. Transformationspläne, die ausschließlich Maßnahmen betrachten, die in den Anwendungsbereich des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) fallen, sind nicht förderfähig. Bei Unternehmen, die keine eigenen Anlagen unterhalten (z.B. reine Bürobetriebe) kann diese Fördervoraussetzung unter Umständen nicht erfüllt werden. Es empfiehlt sich daher dringend, bereits vor Antragstellung abzuklären, ob die Bedingungen vor Ort Potenzial für eine prozessbezogene Energieeffizienz- oder Klimaschutzmaßnahme bieten.
4. Wie hoch ist die Förderung?
Die Erstellung des Transformationsplans wird auf Basis von Artikel 49 der Allgemeinen Gruppenfreistellungsverordnung (AGVO) „Beihilfen für Studien und Beratungsleistungen in den Bereichen Umweltschutz und Energie“ gefördert. Die Förderung erfolgt in Form einer Anteilsfinanzierung durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss. Die Förderquote beträgt 40% der beihilfefähigen Kosten für große Unternehmen beziehungsweise 50% für mittlere und 60% für kleine Unternehmen. Die maximale Fördersumme für einen Transformationsplan beträgt 60.000 EUR.
Für Unternehmen, die in einem Netzwerk der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke (IEEKN) angemeldet sind und aktiv daran teilnehmen, erhöht sich die Förderquote um 10 Prozentpunkte und der maximal mögliche Förderzuschuss erhöht sich auf 90.000 EUR. Eine Beantragung der erhöhten Förderquote und -summe nach Ende der Netzwerklaufzeit ist nicht möglich, es kann jedoch immer eine Neugründung initiiert werden.
5. Wie erfolgt die Antragstellung?
Das BMWK hat den Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH (im Folgenden: VDI/VDE-IT) mit der Durchführung des Programmes beauftragt. Zur Förderung eines Transformationsplans können kontinuierlich Anträge beim Projektträger VDI/VDE-IT gestellt werden.
Der Antrag ist immer vom Unternehmen selbst zu stellen, für welches der Transformationsplan erstellt werden soll. Eine Bevollmächtigung von externen Beratern ist nur für die Antragsbearbeitungsphase und Vorhabenbegleitung möglich. Der Berater kann bei der Antragstellung jedoch unterstützen.
Die Antragstellung hat ausschließlich online über das Portal easy-Online „https://foerderportal.bund.de/easyonline/“ (Auswahl: „Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz/Fördermaßnahme: Wettbewerb Energieeffizienz/Förderbereich: Transformationspläne“) zu erfolgen. Im Antragsformular sind die geplanten Leistungen ausführlich zu beschreiben und die damit verbundenen Ausgaben genau darzustellen. Sofern der Antrag in easy-Online nicht qualifiziert elektronisch signiert wurde, ist eine unterschriebene Version des durch easy-Online generierten Antragsformulars spätestens 14 Tage nach Einreichung der administrierenden Stelle ausschließlich elektronisch zuzusenden (z.B. als Scan per E-Mail).
Dem Antrag über easy-Online sind folgende Antragsunterlagen beizufügen. Zur Vorbereitung des Uploads in easy-Online sind diese als PDF abzuspeichern. Andere Dateiformate sind nicht möglich.
- Angebot(e): Die im Antragsformular angegebenen Ausgaben sind mit einem (oder mehreren) Angebote(n) des geplanten Dienstleisters, inkl. aussagekräftiger Leistungsbeschreibung, zu hinterlegen. In den Angeboten dürfen nur Leistungen enthalten sein, welche die Erstellung des Transformationsplans direkt betreffen.
- Standortauskunft: Sofern im Transformationsplan mehrere Standorte betrachtet werden sollen, ist bei Antragstellung das Formblatt „Standortauskunft“ auszufüllen und mit dem Antrag hochzuladen. Das Dokument wird auf der Programmwebsite zur Verfügung gestellt.
- Erklärung zu subventionserheblichen Tatsachen: Von dem Antragsteller ist die Erklärung zu subventionserheblichen Tatsachen den Antragsunterlagen beizufügen. Mit der Erklärung wird vom Antragsteller die Zusicherung eingeholt, dass ihm die subventionserheblichen Tatsachen und die Strafbarkeit eines Subventionsbetrugs nach § 264 des Strafgesetzbuches bekannt sind. Für die Erklärung steht auf der Website das Dokument „Einleitende Hinweise zur Erklärung zu subventionserheblichen Tatsachen“ zur Verfügung. Das darin in Anlage C enthaltene Vordruck-Formular ist ausgefüllt und rechtsverbindlich unterschrieben mit dem Antrag hochzuladen.
- Handels- oder Genossenschaftsregisterauszug bzw. Gewerbeanmeldung oder vergleichbare Unterlagen: Juristische Personen des Privat- und des öffentlichen Rechts sowie Personengesellschaften haben bei einem Antrag den Handelsregisterauszug, die Gewerbeanmeldung, den Genossenschaftsregisterauszug oder vergleichbare Nachweise einzureichen. Dies dient der Prüfung der Vertretungsberechtigung der unterzeichnenden Person(en) und der Antragsberechtigung. Bei der Geschäftsform GmbH & Co. KG ist auch immer der Handelsregisterauszug der Komplementär-GmbH mit einzureichen.
- Ggf. KMU-Auskunft: Um eine erhöhte Förderquote durch einen KMU-Status zu erhalten, ist zusätzlich die KMU-Auskunft mit einzureichen. Dafür steht auf der Website das Formular „KMU-Auskunft“ zur Verfügung. Das Formular ist ausgefüllt und rechtsverbindlich unterschrieben mit dem Antrag hochzuladen.
- Ggf. Nachweis der Mitgliedschaft in der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke (IEEKN): Um eine erhöhte Förderquote und -summe durch eine aktive Teilnahme an einem laufenden und aktiven Netzwerk der IEEKN zu erhalten, ist eines der folgenden Dokumente je nach Netzwerkphase, in dem sich das antragstellende Unternehmen bei Antragstellung befindet, mit dem Antrag einzureichen:
- Phase 1, Registrierung: Teilnahmebescheinigung der Geschäftsstelle der IEEKN;
- Phase 2, Zielfestlegung: Ministerurkunde nach Netzwerkzielmeldung der Geschäftsstelle der IEEKN;
- Phase 3, Maßnahmenumsetzung: Selbsterklärung des Unternehmens zur aktiven Teilnahme an Netzwerktreffen, Erfahrungsaustauschen und Maßnahmenumsetzung.
Der Projektträger kann, insbesondere im Rahmen von Stichprobenkontrollen, nachträglich die aktive Teilnahme an den Aktivitäten des Netzwerks überprüfen, indem er für sämtliche weitere der nach Antragstellung durchlaufenen Phasen die hierfür vorgesehenen Dokumente einholt. Der Antragsteller hat diese für den Fall einer solchen Nachforderung aufzubewahren. Der Projektträger fordert in diesem Zusammenhang auch beim Monitoring-Institut1) den Nachweis ein, dass das Netzwerk bis zum Ende gearbeitet hat und das Monitoring abgeschlossen wurde. Sollte der Zuwendungsempfänger die aktive Netzwerkarbeit zwischenzeitlich eingestellt bzw. über alle Phasen nicht nachweisen können, behält sich der Projektträger vor, den IEEKN-Bonus zurückzufordern bzw. einzubehalten.
- Ggf. Vollmacht: Informationen zum Bearbeitungsstand sowie inhaltliche Gespräche zum Vorhaben und zur formalen Förderfähigkeit dürfen nur mit dem Antragsteller bzw. Zuwendungsempfänger geteilt bzw. geführt werden. Sofern der Antragsteller bei der Kommunikation mit dem Projektträger von einem Dritten vertreten werden soll, muss dem Projektträger eine entsprechende Vollmacht vorgelegt werden. Eine Vollmacht ist als separates formloses Dokument rechtsverbindlich unterschrieben bei der Antragstellung über easy-Online mit hochzuladen.
- Ggf. weitere Unterlagen: Folgende Unterlagen sind darüber hinaus bereitzuhalten und auf Verlangen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bzw. des von ihm beauftragten Projektträgers VDI/VDE-IT nachzureichen:
- Die beiden letzten, durch einen sachverständigen Buch- und Wirtschaftsprüfer (evtl. Steuerberater oder -bevollmächtigten) bestätigten Jahresabschlüsse einschließlich Lageberichte (soweit vorhanden); soweit noch kein Jahresabschlussbericht vorliegt, sind hilfsweise ein vom Wirtschaftsprüfer/Steuerberater geprüfter betriebswirtschaftlicher „Statusbericht“ sowie eine Umsatzsteuer- und Liquiditätsplanung bereitzuhalten.
- Laufender Wirtschaftsplan (soweit zutreffend);
- Auskunft der Hausbank (insbesondere zu Kreditinanspruchnahmen, Kreditsicherheiten, Umsätzen auf den Geschäftskonten).
Das BMWK bzw. der Projektträger behält sich die Anforderung weiterer Unterlagen zur Klärung offener Einzelfragen vor. Für die Antragsprüfung durch den Projektträger ist eine Zeit von ca. 6 Wochen nach Antragseingang zu berücksichtigen.
6. Erstellungszeitraum
Der Transformationsplan muss innerhalb von 12 Monaten nach Erhalt des Zuwendungsbescheides erstellt werden. In Ausnahmefällen kann dieser Zeitraum durch Angabe von gewichtigen Gründen um bis zu 12 Monate verlängert werden. Solche Gründe können beispielweise notwendige Vorarbeiten sein, wie z.B. die Installation und Inbetriebnahme von Mess-, Steuer- und Regelungstechnik zur Unterstützung der Zieldefinition des Transformationsprojektes. Eine mögliche kostenneutrale Laufzeitverlängerung muss rechtzeitig vor Ablauf der bewilligten Projektlaufzeit gestellt werden.
7. Verwendungsnachweisverfahren
Nach Ablauf der bewilligten Projektlaufzeit müssen zum Erhalt der bewilligten Fördermittel die Fördervoraussetzungen nachgewiesen werden. Die Auszahlung der Fördermittel erfolgt erst nach Vorlage und Prüfung des Verwendungsnachweises. Auszahlungen während der Projektlaufzeit sind nicht möglich.
Für die Vorhabenabwicklung ist das Projektförder-Informationssystem profi-Online zu nutzen. Die Informationen zur Anmeldung in profi-Online werden im Falle einer Bewilligung zusammen mit dem Bescheid versendet.
Der Verwendungsnachweis, immer bestehend aus dem Sachbericht (Datenerfassungsblatt und Erklärung) sowie dem zahlenmäßigen Nachweis (Darstellung der für die Umsetzung der Maßnahme angefallenen Ausgaben), ist innerhalb von drei Monaten nach Projektende beim Projektträger vorzulegen. Die Vordrucke für die Unterlagen finden Sie in profi-Online bzw. werden Ihnen vom Projektträger auf Nachfrage bereitgestellt. Daneben müssen beim Projektträger noch folgende Unterlagen eingereicht werden:
- Der Transformationsplan als schriftliches Dokument in ausformulierter Textform in deutscher Sprache;
- Rechnung(en) und tabellarische Übersicht aller angefallenen Ausgaben (Belegliste).
Zu beachten ist, dass die aufgeführten Aufwendungen nur dann zuwendungsfähig sind, wenn die Leistungen innerhalb der bewilligten Projektlaufzeit erbracht worden sind und die entsprechenden Zahlungen an den Dienstleister innerhalb oder kurz nach Ende der bewilligten Projektlaufzeit erfolgten. Leistungen und Zahlungen, die vor dem Erhalt des Zuwendungsbescheides und vor dem Start der bewilligten Projektlaufzeit erbracht wurden, sind nicht förderfähig. Finanzierungsraten, die z.B. beim Mietkauf oder Leasing anfallen und außerhalb der bewilligten Projektlaufzeit liegen, sind ebenfalls nicht zuwendungsfähig.
Die aufbewahrungspflichtigen Rechnungen müssen die förderfähigen Kosten, die Arbeitsleistung sowie den Leistungszeitraum ausweisen und in deutscher Sprache ausgefertigt sein. Sie müssen die im Geschäftsverkehr üblichen Angaben und Anlagen enthalten, die Ausgabebelege, insbesondere den Zahlungsempfänger, Grund und Tag der Zahlung, den Zahlungsbeweis und bei Gegenständen den Verwendungszweck. Außerdem müssen die Belege ein eindeutiges Zuordnungsmerkmal zu dem Projekt (z.B. Projektnummer) enthalten.
Abweichungen vom Projektantrag sind darzustellen und zu begründen und die Auswirkungen klar darzulegen. Wenn die Prüfung des Transformationsplans ergibt, dass die Anforderungen nicht erfüllt wurden, wird dem Antragssteller eine Frist von maximal 6 Monaten zur Nachbesserung eingeräumt.
8. Grundsätzliche Hinweise
Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht. Die Förderung steht unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln des Bundes. Die Abtretung einer Forderung aus dem Zuwendungsbescheid an Dritte ist ausgeschlossen.
Die Förderung nach diesem Programm schließt die Inanspruchnahme von öffentlichen Mitteln anderer Förderprogramme für ein- und dasselbe Vorhaben aus (Kumulierungsverbot).
Dem Bundesrechnungshof werden Prüfrechte gemäß § 91 der Bundeshaushaltsordnung (BHO) eingeräumt.
Die Angaben zur Antragsberechtigung, zum Verwendungszweck und zur Einhaltung der beihilferechtlichen Vorgaben sind subventionserheblich im Sinne von § 264 des Strafgesetzbuches in Verbindung mit § 2 des Subventionsgesetzes.
9. Besonderheiten im EEW-Programm für Transformationsmaßnahmen
Die Erstellung eines Transformationsplans bietet den möglichen Vorteil einer verlängerten Umsetzungszeit von über Modul 4 oder den Förderwettbewerb der EEW beantragten Vorhaben. Die Umsetzungszeit des Vorhabens kann auf bis zu 5 Jahre verlängert werden, sofern folgende Kriterien erfüllt sind:
- die zu beantragende Maßnahme wurde im Rahmen eines Transformationsplans ausgearbeitet;
- der Antragssteller hat im Einsparkonzept glaubhaft dargelegt, warum das Vorhaben einen längeren Umsetzungszeitraum benötigt;
- die jeweils administrierende Stelle (BAFA, KfW oder VDI/VDE-IT) stimmt der verlängerten Umsetzungszeit zu.
1) Das Monitoring-Institut der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke besteht aus adelphi Consult und dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung.